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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 06.09.2001 06:00

ETH-Alumni
Nährstoffe in Pillenform

"Man ist, was man isst", sagt Eva Hoberg, frei nach Hippokrates. "Die Ernährung ist die Grundlage für unseren Körper und auch unsere Psyche." Die promovierte Pharmazeutin, die ihre Ausbildung an der ETH Zürich absolviert hat, beschäftigt sich mit der Produktion von Nährstoffsupplementen.

Von Bettina Spoerri

"Wir sind faul geworden", sagt Hoberg: "Statt selbst zu kochen, essen wir junk food und industriell verarbeitete Lebensmittel. Wir entwickeln Allergien auf Konservierungsstoffe und handeln uns Krankheitserreger ein." Kombiniert mit Bewegungsmangel sei unsere schlechte Ernährung für viele Zivilisationskrankheiten wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Osteoporose, Bluthochdruck und Diabetes verantwortlich: "Intensive Landwirtschaftsmethoden, saurer Regen und Umweltverschmutzung entziehen der Erde wichtige Mineralien. Die heutigen Esswaren enthalten weniger Nährstoffe, weil die Böden ausgelaugt sind; Mangel besteht vor allem an Spurenelementen, Vitamin C und Selen."

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Der Arbeitsort von Eva Hoberg in Rapperswil, die Firma "Antistress AG". gross

Eva Hoberg arbeitet in der fachtechnischen Leitung bei der Firma "Antistress AG", der "Gesellschaft für Gesundheitsschutz". Die kleine Firma in Rapperswil stellt Nährstoffsupplemente mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Fettsäuren und Aminosäuren her. Die Produktion dieser zusätzlichen Nährstoffe als Pulver oder in Tablettenform beruht auf den Erkenntnissen der orthomolekularen Medizin, der Medizin der Nährstoffe, mit welcher dem Körper gezielt die genannten lebensnotwendigen Substanzen zugeführt werden sollen. Gegründet wurde die Firma "Antistress AG" im Jahre 1972 vom Schweizer Lothar Burgerstein, der die Methoden der orthomolekularen Medizin in Amerika kennengelernt und nach Europa gebracht hatte.

"Stress ist aber nicht nur ungesund: Es gibt zwei Arten von Stress", erklärt Eva Hoberg, "den Eustress und den Disstress, wobei der erstere anregend und gesund, der zweite aber schädlich ist". Um den Körper gegen solche äussere Stressfaktoren besser zu schützen, empfiehlt Burgersteins "Handbuch Nährstoffe" eine Vielzahl von Präparaten (1). Beispielsweise bei Akne, Verdauungsbeschwerden oder Muskel- und Knochenerkrankungen gibt das Handbuch Handlungsanweisungen und Empfehlungen für die passenden Nährstoffsupplemente ab. Aber auch beispielsweise während der Schwangerschaft, bei Depressionen, Impotenz, dem prämenstruellen Syndrom, Magersucht und sogar Krebs weiss die orthomolekulare Medizin Rat.


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Arbeitet für eine gezielte Ernährung: die ETH-Alumna Eva Hoberg von der "Antistress AG". gross

Viele Schulmediziner anerkennen mittlerweile die Relevanz der Nährstofflehre. Hoberg verschweigt aber auch nicht, dass die orthomolekulare Medizin in gewissen Fragen umstritten ist; so bestreiten Schulmediziner beispielsweise nicht nur die Wirkung grosser Vitamin C-Dosen, sondern kritisieren, dass gerade solche Megadosen, wie sie Burgerstein empfiehlt, krebserregend seien.

Hoberg befasste sich in den Forschungen für ihre Dissertation über das prämenstruelle Syndrom - viele Frauen leiden vor Beginn der Periode an Erscheinungen wie Misstimmungen, Unwohlsein und Gewichtszunahme - bereits mit den Methoden der Phytochemie, der Chemie der Pflanzen. Sie analysierte die aktivitätsbestimmenden Inhaltsstoffe des Mönchspfeffers. Während ihrer Promotion unterrichtete sie an der ETH im Phytochemischen Praktikum, liess sich zur "approbierten Apothekerin" ausbilden und arbeitete als Pharmazeutin in Apotheken.

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Gezielte Gesundheitsförderung: "Antistress"-Präparate. gross

Bei der Firma "Antistress" ist sie nun seit zwei Jahren für die Qualitätskontrolle, die Produktion und den Einkauf verantwortlich. Das kleine Unternehmen hat die richtige Grösse für sie; hier könne sie mehr bewirken als in einer grossen Firma. Daneben engagiert sie sich für die Vereinigung der ehemaligen Pharmaziestudierenden der ETH (VEPS) als Aktuarin. Für die rund 80 Mitglieder im Alter zwischen 25 und 90 Jahren werden regelmässig Ausflüge, Grillhappenings und Veranstaltungen organisiert. Eva Hoberg meint, es sei sehr wichtig, die Kontakte aus der Studienzeit aufrecht zu erhalten. Die Vereinigung biete ein einmaliges Netzwerk für Informationen und Sponsoring, aber auch zur Stellenvermittlung.


Fussnoten:
(1) für mehr Informationen: www.antistress.ch



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