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Rubrik: Tagesberichte

ETH Zürich bringt Bewegung ins Museum
Pakt mit dem Teufel?

Published: 04.07.2007 06:00
Modified: 03.07.2007 17:10
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Das Institut für Bewegungswissenschaften und Sport (IBWS) ist seit April mit der Sonderausstellung „Alpenqueren – Unterwegs!“ im Verkehrshaus zu Gast. (1) Ende Juni haben Professoren, Assistentinnen und Assistenten und Studierende Museumsbesuchern während dreier Aktionstage ihr Forschungsgebiet persönlich vorgestellt. Ein Ziel war es, den Besuchenden die ETH Zürich näherzubringen und aufzuzeigen, dass dort nicht nur Ingenieure ausgebildet werden, sondern auch im Bereich Bewegungswissenschaften Forschung und Lehre betrieben wird.



Roland Baumann

Die ETH rief, und selbst der Teufel kam an die Aktionstage ins Verkehrshaus. In urchigem Urnerdialekt erzählte er den Besucherinnen und Besuchern seine Geschichte vom Bau der Brücke über die Schöllenenschlucht – die Teufelsgeschichte. Völlig unerwartet war der Auftritt des Schauspielers nicht. Schon am Eingang wurden die Besuchenden von zwei jungen Leuten in roten T-Shirts im Namen der ETH willkommen geheissen und durch einen Flyer über das Angebot an den Aktionstagen informiert. Neben den teuflischen Lesungen standen Kurzvorträge zu aktuellen Forschungsprojekten des IBWS und Einführungen zu verschiedenen Ausstellungsobjekten auf dem Programm. Besonderen Zulauf erhielt eine Reihe motorischer Tests, die vor allem von Schulklassen rege absolviert wurden.

Stationen der Ausstellung: Zum Mitmachen animiert

An den verschiedenen Stationen der Ausstellung wurden die Besuchenden von weiteren jungen Leuten in roten T-Shirts begrüsst und zum Mitmachen animiert: gegeneinander zur Ruderregatta antreten, auf das teuflische Velo sitzen, das nach links fährt, wenn man nach rechts lenkt, oder auf einer Kraftmessplatte den „Teufelssprung“ wagen und erfahren, wie hoch man gesprungen ist. Für einmal konnten sich die Besucher das Lesen der Informationstafeln sparen. Sie erfuhren im persönlichen Gespräch, was es mit den Ausstellungsobjekten auf sich hat.

Zwischendurch wurden die Besuchenden von einem „verrückten Professoren“ und seinen zwei Assistentinnen zu bestimmten Objekten zusammengetrommelt. Die drei Komödianten machten auf kurze Präsentationen aufmerksam, in denen Professoren, Assistierende und Studierende auf die Ausstellungsobjekte und ihren Bezug zur ETH eingingen.

Anschauliche Vorträge: Richtig Radfahren will gelernt sein

Zu jeder vollen Stunde wurden im Konferenzsaal Kurzvorträge angeboten. Da erfuhr man zum Beispiel, dass kräftige Beine allein noch keinen guten Velofahrer ausmachen. Die richtige Technik, der „runde Tritt“, spielt eine eben so grosse Rolle. Technisch gute Fahrer treten die Pedalen nicht nur vorne nach unten, sondern ziehen sie auch hinten nach oben. Zuhörerinnen und Zuhörer konnten anschliessend an den Vortrag das Gelernte gleich ausprobieren. Ein spezieller Hometrainer, der an einen Computer angeschlossen war, erlaubte es, die eigene Technik an einem Bildschirm online zu verfolgen und zu verbessern. Assistenten und Studierende des IBWS gaben ihre professionelle Beurteilung ab.

Motorische Tests: Wie fit und beweglich bin ich?

Bei Schulklassen waren vor allem die motorischen Tests angesagt: Wie viele Male kann ich in 15 Sekunden mit beiden Beinen über eine kleine Holzleiste hüpfen? Wie schnell renne ich 20 Meter aus dem Stand? Und wie steht es um meine Koordinationsfähigkeiten? Schülerinnen und Schüler massen sich in Fitness- und Gleichgewichtsübungen. Aufgrund von Auswertungen früherer Tests erfuhren sie, ob sie in ihrer Alterskategorie über- oder unterdurchschnittlich fit und beweglich sind.

Zufriedene Besuchende, zufriedene Organisatoren

Die Beteiligung der Besuchenden zeigte, dass interaktive Ausstellungsangebote ankommen. Und auch beim IBWS war man zufrieden mit den Aktionstagen. Der Studiendelegierte Professor Urs Boutellier stellt zwar fest, dass das Ziel, den Studiengang des Instituts bekannter zu machen, nicht erreicht wurde. Auch sei fraglich, wie lange die ETH den Besuchenden in den Köpfen bleibt. Er zeigt sich aber erfreut darüber, wie gut das Angebot ankam. Dies führt er nicht zuletzt auf die grosse Motivation der jungen Leute in den roten T-Shirts zurück: „Der Einsatz der Helferinnen und Helfer war ausserordentlich, ihnen muss ein grosses Kompliment gemacht werden.“

Der "verrückte Professor" und der "Teufel" in Aktion

Willkommen zu den Aktionstagen der ETH Zürich

Der "runde Tritt" - die richtige Technik fürs Velofahren.

Die Helferinnen und Helfer, zum grössten Teil Studierende der Bewegungswissenschaften, geben das Kompliment zurück. „Es war toll, wie sich die Professoren zusammen mit dem ganzen Institut für das Projekt eingesetzt haben“, war eine oft gehörte Aussage. Zwar stellte man sich auch bei den Studierenden die Frage, ob und wie lange die Besuchenden einen Bezug zur ETH herstellen. Es sei aber auf jeden Fall eine gute Sache, wenn das IBWS an die Öffentlichkeit gehe. Bedauert wurde, dass die Resultate aus den motorischen Tests nicht systematisch gesammelt wurden, um weitere Normwerte zu erhalten.

Die nächsten Aktionstage stehen an

Diese Sammlung von Testwerten kann vom 12. bis 14. Oktober 2007 nachgeholt werden. Dann finden nämlich die zweiten Aktionstage in leicht modifizierter Form statt. Fest steht, dass weniger theoretische Vorträge angeboten werden. Fest steht auch, dass sich das IBWS und die ETH noch klarer als Absender zu erkennen geben. Und zu hoffen ist, dass die zweiten Aktionstage als teuflisches Vergnügen in eben so guter Erinnerung bleiben werden.

References:
•  Die Ausstellung „Alpenqueren – Unterwegs!“ ist noch bis Herbst 2008 im Verkehrshaus zu besichtigen. Die zweiten Aktionstage finden vom 12. bis 14. Oktober 2007 statt.www.verkehrshaus.ch/alpenqueren/index.html

Footnotes:
(1 Vgl. "ETH Life"-Artikel „Mehr Bewegung im Verkehrshaus“ vom 3.4.2007: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/JonasMaag.html


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