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Rubrik: Tagesberichte

ETH, Uni und Pädagogische Hoschschule gründen neues Institut
Stapellauf des Prototyps

Published: 04.10.2002 06:00
Modified: 04.10.2002 09:18
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An der gestern Donnerstag im Schauspielhaus feierlich eingeweihten Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) ist auch die ETH beteiligt: mit dem neuen, von Uni, ETH und PHZH gemeinsam geführten Institut für die Ausbildung der Sek-II-Lehrkräfte. Die ETH verspricht sich davon Impulse für ihren eigenen Ausbildungsgang von Fachlehrern für Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften.



Von Norbert Staub

Sie sei ein „Erprobungsmodell“, das sich so bisher noch nie bewähren konnte, sagte Walter Furrer, Rektor der gestern offiziell eröffneten Pädagogischen Hochschule Zürich, vor den Medien. Wie bei jeder neuen Maschine würden in der Anlaufphase der neuen Fachhochschule wohl unweigerlich noch Justierungen vorgenommen werden müssen. Der Vergleich macht Sinn: die PHZH, die grösste der Schweiz, ist als Konzentration einer Vielfalt von Angeboten der Lehrerausbildung auf dem Platz Zürich entstanden.

Auf 30 Gebäude verteilt

Sie ersetzt die bisherigen Lehrerseminare für alle Schulstufen, bietet Weiterbildungen und Nachdiplomstudien an sowie Beratungen für Lehrpersonen und Schulbehörden.

Die PHZH-Leitung (v.l.): Walter Furrer (Rektor), Roger Vaissière (Prorektor Weiterbildung und Beratung), Walter Bircher (Prorektor Ausbildung), Peter Sieber (Prorektor Forschung, Wissensmanagement, Dienstleistungen), Marcel Schmid (Verwaltungsdirektor).

Daneben betreibt sie Forschung, unter anderem in den Bereichen ‚System und Handlungsfeld Schule’ und ‚Medien und Technologien’ und führt mit einem Informationszentrum und einem Verlag den Wissenstransfer wie bisher fort. Ein eigentliches räumliches Zentrum wird der Hochschule jedoch auf längere Sicht fehlen: der Betrieb mit rund 1'500 Studierenden verteilt sich auf mehr als 30 Gebäude.

Für ETH kein Muss, aber ein Gewinn

Gleichzeitig mit dieser Eröffnung hat die ETH gemeinsam mit der Uni Zürich und der neuen Fachhochschule ein neues Institut für die Ausbildung der Lehrkräfte für die Sekundarstufe II (Mittelschulen, Handelsschulen, Berufsschulen) aus der Taufe gehoben. Bisher hatten Uni und ETH ihre Gymnasiallehrer-Ausbildungen getrennt geführt; im neuen Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik erfolgt dies nun in enger Kooperation.

Zu dritt für Impulse in der Lehrerausbildung auf Sekundarstufe II: die Rektoren Konrad Osterwalder (EtH), Hans Weder (Uni) und Walter Furrer(PHZH, v.l.).

Eine angehende Mittelschullehrerin für Mathematik wird auch künftig ein volles Fachstudium an Uni oder ETH absolvieren. Die entsprechende Hochschule wird ihr das Lehrdiplom erteilen, neu aber gemeinsam mit dem Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik.

Der Universität Zürich wurden vom Gesetz über die Pädagogische Hochschule Aufgaben in der Ausbildung der Lehrpersonen der Sekundarstude II übertragen; der ETH hingegen obliegen laut Gesetz keine Verpflichtungen. Dennoch ist ETH-Rektor Konrad Osterwalder mit Überzeugung für eine Beteiligung der ETH am neuen Institut eingestanden. „Wir hätten es nicht getan, wenn kein Mehrwert für die ETH sichtbar gewesen wäre“, hielt er an der Medienkonferenz fest. Die ETH habe ein ureigenes Interesse an hoch qualifiziertem, „motiviertem und motivierendem“ Lehrerpersonal an den Gymnasien. Denn sie seien es, die den Schülerinnen und Schülern den Weg zu einem ETH-Studium aufzeigen.

Lehrerausbildung vernetzen

Ein zweiter Beweggrund, für die ETH, mitzumachen, sei folgender: Gerade in den mit hohem Tempo voranschreitenden Naturwissenschaften sei permanente Lehrer-Weiterbildung unabdingbar. „Wenn Sie als Biologielehrer immer nur das unterrichten, was Sie vor 30 Jahren selber gelernt haben, ist das etwas mager“, meinte Osterwalder. Und schliesslich liege in der Zusammenlegung von Mitteln und Kompetenzen dreier Hochschulen viel Synergie-Potenzial. In einer Zeit, welche die Naturwissenschaften vermehrt zur Integration ins gesellschaftliche Umfeld verpflichtet, seien fachspezifisch isolierte Lehrer-Ausbildungen nicht mehr opportun. Für die ETH wird Urs Kirchgraber, Professor für Mathematik und Leiter der Fachdidaktikgruppe Mathematik der ETH, in der Institutsleitung Einsitz nehmen.

Das Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik nimmt jetzt seine Tätigkeit auf, doch seinen physischen Platz wird es erst 2004 oder 2005 bekommen: Bis dann, hofft PHZH-Rektor Furrer, sei der Umzug der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene und des Erwachsenen-Bildungszentrums Wolfbach nach Riesbach abgeschlossen und das Gebäude am Schanzenberg für das Institut bezugsbereit.

References:
•  Die Website der PHZH finden Sie unter: http://www.phzh.ch


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