ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
Print-Version Drucken
Publiziert: 13.06.2006 06:00

IT-gestützte Studienadministration
Klicken statt Warten

Studierende und Dozierende der ETH können neuerdings ihre gesamte Studienadministration unabhängig von Zeit und Ort über Webplattformen erledigen. Die IT-gestützte Lehradministration schafft zudem die Voraussetzungen, um die neu eingeführten Studiengänge nach dem Bologna-Modell zu verwalten.

Claudia Naegeli

„Wir haben jetzt ein System, dass den gesamten administrativen Prozess der Lehre von der Anmeldung zum Studium bis zur Ausstellung der Abschlussdokumente unterstützt“, sagt Dieter Wüest. Der Leiter des Infrastrukturbereiches des Rektorats der ETH ist stolz auf die Arbeit, welche das Rektorat und die Informatikdienste gemeinsam geleistet haben(1)(2). Vor acht Jahren haben sie den Prozess gestartet, bisher rund 15 Millionen Franken und unzählige Arbeitsstunden in das Projekt investiert.

Inzwischen sind lange Warteschlangen vor der Rektoratskanzlei passé. Die rund 5000 Studierenden, welche sich beispielsweise innerhalb von zwei Wochen für die Prüfungen an- oder abmelden müssen, können das jetzt bequem per Mausklick von zuhause aus machen. Die elektronische Prüfungsadministration stand erstmals diesen Frühling zur Verfügung. „Wir haben dem System alle Studienreglemente hinterlegt“, erklärt Wüest. Es erkennt somit automatisch, dass ein Studierender, der sich für Fach 1 anmeldet auch die Prüfungen der Fächer 2 und 3 absolvieren muss.

Mehr Komfort

Das neue System ist komplex und unterstützt das Zusammenspiel aller Beteiligten, das heisst der zentralen und dezentralen Administrationsstellen sowie der Studierenden und Dozierenden. Letztere haben jeweils eine eigene Plattform, auf welcher sie die gesamten administrativen Arbeiten abwickeln und untereinander per E-Mail kommunizieren können. Für Professor Hans Hinterberger vom Institut für Computational Science stellt das neue System eine grosse Erleichterung dar. „Mir gefällt besonders, dass ich nun direkt auf meinem Computer nachlesen kann, wer sich für eine Prüfung angemeldet hat“, sagt er. Ausserdem erreiche er die Studierenden nun auf unkomplizierte Art und Weise.

Auch der Student Gian-Peider Moll kann dem neuen Vewaltungssystem bislang nur Positives abgewinnen. Er studiert im vierten Semester Rechnergestützte Wissenschaften an der ETH und hat sich erfolgreich elektronisch zur Prüfung angemeldet. „Die Öffnungszeiten des Studiensekretariats stimmen selten mit den Zeiten überein, in denen Studierende administrative Arbeiten erledigen können“, erzählt er. Heute könne er rund um die Uhr Lerneinheiten belegen oder sogar Testate „abholen“.


weitermehr

Webplattformen erleichtern den administrativen Aufwand von Studierenden und Dozierenden. gross

Parallel zu Bologna

„Hinter den Kulissen im Rektorat und in den Departementen gibt es nach wie vor sehr viel zu tun“, sagt Wüest. Dass die Verwaltung eher noch aufwändiger als früher sei, liege aber nicht am neuen System, sondern an der Komplexität des Bologna-Systems. Diverse Neuerungen wie etwa die Erstellung von Diploma-Supplements bedeuten auch neuen administrativen Aufwand. Die Erstellung dieser Beschreibungen, die neuerdings jedem Hochschuldiplom beigelegt werden müssen, wäre laut Wüest mit den früheren Prozessen und Instrumenten nicht durchführbar gewesen.

Die Diploma-Supplements zeigen auch eine Herausforderung auf, welche sich im Verlauf des Projekts immer wieder stellte. „Als wir mit der Realisierung der Applikation begonnen haben, wussten wir noch gar nicht, wie diese Diploma-Supplments tatsächlich aussehen werden“, erzählt Wüest. „Wir mussten das Endprodukt und die Spezifikation für das Erstellungstool fast parallel entwickeln.“ Die konkreten Vorgaben im Rahmen der Bologna-Reform und die Bereitstellung der Tools für deren Umsetzung folgten zeitlich immer sehr schnell aufeinander.

Mit Entwicklungen Schritt halten

Die Informatikdienste der ETH standen somit vor der Aufgabe, eine Datenbank zu entwickeln, welche einerseits grosse Informationsmengen verarbeiten kann und andererseits auch sehr flexibel ist. „Der Unterricht an einer Hochschule entwickelt sich ständig weiter. Die von uns realisierte Datenbank muss sich solchen Änderungen anpassen können“, erklärt Andreas Dudler, Chef der Informatikdienste der ETH.

Das Projekt sei keineswegs beendet, sagt Wüest. „Im Moment arbeiten wir daran, mittelfristig alle Anwendungen auch auf Englisch anbieten zu können.“ Ausserdem müsse ein einfacher Weg gefunden werden, wie der Datenaustausch mit anderen Hochschulen abgewickelt werden könne. Wichtig ist das vor allem für Studierende auf Masterstufe, die im Rahmen eines „Joint Degrees“, einen grossen Teil ihrer Ausbildung an einer ausländischen Hochschule absolvieren oder für Studiengänge, die von der ETH und der Universität Zürich gemeinsam angeboten werden.


Fussnoten:
(1) Zur Website des Rektorats der ETH: www.rektorat.ethz.ch
(2) Zur Website der Informatikdienste der ETH: www.id.ethz.ch



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!