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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 21.03.2005 06:00

Die ETH öffnete der Öffentlichkeit auf dem Hönggerberg die Türen
Wissenschaft erleben

Rund 9000 Interessierte haben am vergangen Wochenende die Tage der offenen Tür genutzt, um einen Blick hinter die Fassade des HCI-Gebäudes auf dem Hönggerberg zu werfen. Unzählige wanderten durch die Forschungslaboratorien, und die Experimentalvorlesung „Molekülfeuerwerk mit Farben, Schall und Licht“ war so voll, dass aus Sicherheitsgründen weitere Zuschauer abgewiesen werden mussten.

Von Michael Schlumpf

Auf vier mit verschiedenen Farben markierten Rundgängen wanderten Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen durch die Laboratorien des Departements Materialwissenschaft, der Chemie, des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften und des Instituts für Mikrobiologie. Auf den Spuren von Materie, Molekülen, Medikamenten und Mikroben wurde nicht nur geschaut, sondern auch selber experimentiert. Mit anschaulichen Beispielen zeigten Forscherinnen und Forscher auf verständliche Art, wie sie arbeiten. Während die Erwachsenen interessiert den Vorträgen zuhörten, stand für die Kinder vor allem das Experimentieren im Vordergrund.

Den Weg durch die Laboratorien fanden die Zuschauer mit Hilfe von farbigen Pfeilen, die ganz genau anzeigten, wo die nächste Station war. Der rote Weg der Moleküle war lang und führte über verschiedene Treppenhäuser und alle Stockwerke durch die ersten zwei Finger des HCI. Mit Hilfe von Stereobrille und Computerbildschirm liessen sich Jung und Alt erklären, wie ein Prion aussieht, was der Zürichsee in den letzten hundert Jahren an Spurenelementen hat schlucken müssen oder wie im Röntgenlicht die Struktur von Kristallen in atomarer Auflösung analysiert werden kann. Im Selbstversuch konnten sich die Zuschauer auf die gleiche Art wägen, wie die Masse von Molekülen bestimmt wird: eine Massenanalyse mittels Flugzeit-Massenspektrometrie. Auf einem Wägelchen erlebten Interessierte, dass sie schneller unterwegs sind, je leichter sie sind. Bei den Molekülen funktioniert dies genau gleich: Je schneller der Flug, umso leichter ist das Molekül.

Auf den anderen Routen sahen die Zuschauer zum Beispiel im Rasterelektronenmikroskop, wie die Facettenaugen einer Fliege in hoher Auflösung aussehen, wie ein künstlicher Zahn aus keramischem Pulver hergestellt wird oder wie Legionellen aus der Umwelt in die Lunge gelangen. Und immer wieder war zu sehen, wie Kinder sich ans Werk machten: Begeistert kochten sie auf dem Weg der Materie einen glibberigen Slimy, und im Institut für Pharmezeutische Wissenschaften stellten sie selber Lippenpomade mit Sonnenschutz her.

Die Tage der offenen Tür auf dem Hönggerberg waren ein Erlebnis. Selten präsentiert sich die Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit auf so anschauliche Art, wie es hier am vergangen Wochenende möglich war. Für einmal wurden sehr komplexe Themen zu erleb- und fassbaren Phänomenen, und allen, die Interesse zeigten, wurden die Zusammenhänge von Forscherinnen und Forschern auf verständliche Weise näher gebracht.

Zuschauer hören in einem Labor einen Vortrag über die Herstellung von Antikörpern, die sich selektiv an Tumor-Blutgefässen anreichern. gross

Kinder sind fasziniert von der Kraft eines starken Magnetfelds. gross


"Molekülfeuerwerk mit Farben, Schall und Licht". In der Experimentalvorlesung im Physikgebäude zeigten Wolfram Uhlig und Bruno Rüttimann spannende und verblüffende Phänomene aus der Chemie. gross

Für das Verständnis verschiedener Kristallstrukturen vergleichen Kinder unter Anleitung die Eigenschaften von Graphit und Diamant praktisch und am Modell. gross

Ausgestattet wie die Grossen liessen die Kleinen überschäumende Flüssigkeit zum Kunststoff-Pilz gerinnen. gross

Interessierte Zuschauer staunen bei der Herstellung von metallischem Glas. Schritt für Schritt erklären ETH-Mitarbeitende Eigenschaften, Herstellung und Verwendung des Materials. gross

Was Kaulquappen über die Bildung von Organen verraten, lernten Interessierte mit Hilfe von Mikroskopen. Kinder identifizierten die zu suchenden Organe manchmal schneller als die Erwachsenen. gross


Literaturhinweise:
Weitere Informationen zu denTagen der offenen Tür: www.hci-feier.ethz.ch/hci_events/offene_tuer



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