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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 24.01.2005 06:00

Ein Vierteljahrhundert Polyband
Die Swinging Fourties

Mit ihrem grossen Semester-Abschlusskonzert feiert die gut 40-köpfige Polyband heute Montag Abend in der Semperaula der ETH ihren 25. Geburtstag. Und noch ein Jubiläum: Dirigent Rolf Egger gibt bei der potenten, auf Swing, Jazz, Latin, Pop und Rock abonnierten Formation seit nunmehr 15 Jahren den Ton an.

Norbert Staub

„Oye Como Va“,“Chattanooga Choo Choo“,“The Swinging Shepherd Blues“: Auch wer sein musikalisches Heu nicht auf der gleichen Bühne hat, ertappt sich unweigerlich beim Finger-Schnippen, wenn die gut 40 Musiker loslegen: der voluminöse Sound der Polyband fährt direkt in Hände und Beine. Genau 25 Jahre ist es her, seit die Formation, die sich hauptsächlich aus Uni- und ETH-Studierenden zusammensetzt, zum Leben erweckt wurde.

„Mutter der Polyband“

Ende 1979 hatte Rolf Guggenbühl, damaliger Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit an der ETH und ein Fan von Big-Band-Sound, via ETH-Presse interessierte Hobby-Musiker und -Musikerinnen gesucht; mit schnellem Erfolg: „Bereits im Januar 1980 fand dann die erste Probe statt: Dies war gleichzeitig der Gründungsakt für die Poly Band“, erinnert sich Guggenbühl. Seine damalige Mitarbeiterin Erica R. Gabriel habe sich dann in den ersten Jahren zu einer veritablen „Mutter der Poly Band“ entwickelt. „Ohne ihren selbstlosen Einsatz hätte sich die Formation nicht so gut entwickelt“, meint Rolf Guggenbühl. Erster Dirigent der Band war Willy Walter.

Hauptsache tanzbar

Die Band, offen für ETH- wie für Uni-Angehörige, ist zum nicht mehr weg zu denkenden Faktor im ETH-Musikleben geworden. Zusammen mit der ETH Big Band, ihrer jüngeren, kleineren und musikalisch avantgardistischer positionierten Schwester, deckt sie die ganze Bandbreite der U-Musik ab: von Jazz über Pop und Rock bis hin zu Latin. „Unser Repertoire ist vor allem auf die berühmten Standards des Great American Songbook ausgerichtet“, erklärt Rolf Egger, der die musikalischen Fäden der Poly Band seit 15 Jahren in der Hand hält.


Poly Band in Concert

Heute Montag Abend, 24. Januar 2005, 19:30 h findet das Semesterschluss- und Jubiläumskonzert der Poly Band Zürich statt, und zwar in der Semperaula (HG G 60) im Hauptgebäude der ETH Zürich. "Poly Band in Concert" ist traditionell der Höhepunkt des Orchesterjahres. Die Poly Band präsentiert zum 25. Geburtstag ihres Bestehens ein Musikprogramm für Jazz- und Swingliebhaber. Die Poly Band ist grundsätzlich offen für alle, die über eine solide musikalische Grundausbildung – und über ein eigenes Instrument – verfügen. Neben dem Jahreskonzert im Januar an der ETH hat die Poly Band immer auch am Polyball einen grossen Auftritt, und zwar in der ETH-Haupthalle. Und im Sommer konzertiert sie jeweils einmal unter freiem Himmel in der Zürcher Innenstadt.




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Gibt seit 15 Jahren die Richtung vor: Dirigent Rolf Egger. gross

Seit seiner Stabsübernahme habe sich der Klangkörper von der modernen Bläsermusik zur echten Big Band für tanzbare Stücke gemausert, sagt Egger. Grossen Anteil daran habe der Ausbau der Rhythmusgruppe mit Gitarre, E-Bass, Keyboard und Schlagzeug.

Enthusiasmus und Beweglichkeit

Rolf Egger ist 67-jährig, war Handelsreisender, aber „ein Leben ein lang begeisterter Hobbymusiker“, wie er sagt. Über Jahrzehnte hat er Dirigiererfahrung gesammelt. Er leitet heute auch die Harmonie Adliswil und gibt Trompetenunterricht.

„Mein Herzblut fliesst für die Poly Band, hier muss ich weniger musikalische Kompromisse machen“, bekennt der Chef der Formation. „Ich bin eben ein eingefleischter Jazzer“. Zwischen vierzig und fünfzig Musikerinnen und Musiker umfasst die Poly Band, die meisten davon sind Studierende. „Es waren schon einmal sechzig“, sagt Egger.

Das Rückgrat der Poly Band: die Rhythm Section mit Bass, Gitarre, Keyboard und (verdeckt) Schlagzeug während einer Probe. gross

Der Laie staunt: Nachwuchsprobleme kennt die Truppe offenbar nicht, trotz der zwangsläufig grossen Fluktuation – wohl auch aufgrund des ansteckenden Enthusiasmus des Dirigenten. „Ich geniesse es, mit diesen geistig enorm beweglichen jungen Leuten, die aus verschiedenen Sprachregionen stammen, etwas zu erarbeiten“, so Egger. Hie und da habe er auch den „Dompteur“ zu spielen, aber das gehöre nun einmal dazu.

Feilen am Groove

Beweglichkeit – ein Must für die ganze Band: Gerade jetzt gelte es den Abgang eines ungewöhnlich talentierten Klarinettisten (ein ETH-Student aus dem Tessin) zu verschmerzen. Die Band probt wöchentlich einmal: Eine Herausforderung für die wenige Zeit, die zur Verfügung steht, sei vor allem das Feilen an den ternären, also den triolisch empfundenen Rhythmen, die ja erst den „jazzigen“ Sound erzeugen und deren Beherrschung für Swing, Rock’n’Roll und Blues so entscheidend ist, erklärt Rolf Egger. Wohin möchte er das Ensemble musikalisch noch führen? „Angesichts der häufigen personellen Wechsel muss man realistisch sein: Wichtig ist mir die Pflege des Repertoires, und soweit möglich dessen allmählicher Ausbau.“


Literaturhinweise:
Website der Poly Band Zürich: www.polyband.ch/



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