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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 07.11.2005 06:00

54: Rudermatch: Poly-Achter von Uni nur knapp geschlagen
Blatt fast gewendet

Der 54. Rudermatch von Uni und ETH Zürich war einer der spannendsten. Nur um Haaresbreite ruderte der Poly-Achter am Sieg vorbei, was die 13-jährige Erfolgsserie der Uni beendet hätte. Durchgesetzt haben sich hingegen die ETH-Frauen - sie gewannen zum 5. Mal - und die Professoren. Im Rennen, an dem die beiden lokalen Hochschulen und fünf ausländische Universitäten teilnahmen, behielten die ETH-Profs die Nase vorn.

Norbert Staub

Bei den derzeit florierenden Hochschulrankings tauchen mit schöner Regelmässigkeit immer in etwa die gleichen Institute an der Spitze auf. Die Rangliste des traditionellen, vom Akademischen Sportverband Zürich (ASVZ) organisierten Rudermatches zwischen Uni und ETH auf der Limmat hatte in den letzten 13 Jahren etwas ähnlich Monotones: die Uni Zürich lag stets vor der ETH. Doch im ETH-Jubiläumsjahr schienen die Poly-Männer sich vorgenommen zu haben, auch noch die letzten Kräfte freizumachen, um den Trend zu kehren. Nur knapp nämlich verfehlte der Achter der ETH-Studierenden und -Doktorierenden in der 54. Auflage der Regatta den Sieg.

Spannende Ausmarchung

Bei guter, aber kühler Witterung und einer am Ende eindrücklichen Zuschauerkulisse liess ein siegreicher erster Lauf in der „Best of Three“-Serie im ETH-Lager die Hoffnung auf eine Überraschung aufkeimen. In ausgezeichneten 1:40.22 (Uni: 1:40.62) legten die Athleten um Captain Florian Hofer die 600-Meter vom unteren Seebecken bis zur Gemüsebrücke zurück (sein Namensvetter Florian Eigenmann war heuer erstmals nicht mehr als Aktiver dabei und konzentrierte sich auf Coaching-Aufgaben). Doch die Uni-Ruderer unter Leader Stefan Steiner, dem Vizeweltmeister 2004 im Skiff der Leichtgewichte, liessen sich nicht vom Kurs abbringen und entschieden den zweiten Lauf mit etwas mehr als einer Sekunde Vorsprung für sich. Im dritten liessen sie die ETHlern mit 78 Hundertstel Sekunden hinter sich und machten damit alles klar.

Am Ende siegreich wie bisher: die acht Poly-Ruderinnen. gross

Sicherer Wert: die ETH-Frauen

Zuvor hatten die Poly-Frauen mit Captain Madlen Hasler dafür gesorgt, dass auch hier die Hackordnung bestehen bleibt. Zum fünften Mal in Folge liessen sie ihre Konkurrentinnen am Ende klar hinter sich. Allerdings sah es zu Beginn nicht so aus: Mit 2:03.97 gegen 2:09.51 dominierte der Uni-Achter (Captain: Andrea Zehnder) den ersten Lauf. Aber im zweiten machte dem Uni-Boot ein so genannter „Krebs“ einen Strich durch die Rechnung. Eines der Ruder war am Start hängen geblieben und der Lauf damit schon zugunsten des ETH-Boots entschieden. Im dritten, entscheidenden Lauf wurden die Polyfrauen ihrer Favoritenrolle gerecht: Fast drei Sekunden betrug hier ihr Vorsprung.

Zu ihrem 150. Geburtstag hat der ASVZ für die ETH darüber hinaus eine besondere Regatta organisiert, nämlich einen „internationalen Professoren-Achter“. Neben der Uni Zürich und den IDEA-League Partnern TU Delft und RWTH Aachen nahmen die Universität sowie die Technische Universität München teil, dazu die Uni Karlsruhe.


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Mit hartem Training zum Erfolg: ETH-Professor Bernard Witholt stemmt die von Rektor Konrad Osterwalder überreichte Rudertrophäe in die Höhe. gross

ETH-Profs rudern voraus

Als achter Konkurrent war das Imperial College London vorgesehen. Es sah sich aber nicht in der Lage, sein Boot mit Professoren zu bestücken und musste deshalb aussen vor bleiben. „Wir haben gesehen, wie Professoren ins Rudern kommen – physisch natürlich“, sagte ASVZ-Direktor Kaspar Egger bei der Siegerehrung.

Gute Bedingungen, starkes Interesse: Hunderte von Schaulustigen verfolgten die Finals. gross

Die leise Ironie konnte aber kaum auf den professoralen Poly-Achter (1) gemünzt sein: Denn mit ETH-typischer Kompetitivität sicherte sich das Boot mit einem Finalsieg in 1:59.32 gegen die Uni München den Platz ganz oben auf dem Podest. Gewinner des kleinen Finals und damit Dritte wurden die rudernden Professoren der TU Delft.

Den triumphierenden ETH-Professoren wurde trotz rundem Geburtstag ihrer Hochschule nichts geschenkt. Allerdings waren die Leistungsunterschiede mit um die 20 Sekunden pro Lauf zwischen der Spitze und dem Schlusslicht Karlsruhe doch mehr als deutlich. Zu regelmässigen Wassertrainings morgens um 6 Uhr, wie es den ETH-Professoren von Coach Eigenmann verordnet wurde, werden sich wohl nicht alle Mitstreiter durchgerungen haben.

Die Besten versammelt auf dem Podest: Poly-Frauen und Uni-Männer, beklatscht von Hans Weder, Rektor der Universität. gross

150 Stunden gerannt, geradelt, geturnt, geschwommen

Eine weitere Jubiläumsaktion des ASVZ kam an diesem Nachmittag zu ihrem Abschluss: Sie hiess „150 Stunden Sport“ und bestand in der Aufforderung an die ETH-Angehörigen, in den ersten zehn Monaten des Jubiläumsjahrs 150 Stunden Freizeitsport zu betreiben und dies zu dokumentieren. Wer sich ein solches Pensum vornehme, merke bald, dass es gar nicht so einfach sei, betonte Kaspar Egger. Aus jenen, die das geschafft hatten, wurden zehn ausgelost und mit Preisen bedacht. Den ersten, einen 2’000-Franken-Gutschein für das ASVZ-Angebot, gewann die ETH-Alumna Silvia Frey.


Literaturhinweise:
Weitere Infos zum Rennen finden Sie unter: www.asvz.ch/unipoly/index.html

Fussnoten:
(1) Die Besetzung des Poly-Bootes: Debbie Bregenzer (Steuer), Michael Hampe, Bernard Witholt, Kevan Martin, Thomas Egli, Sarah Springman, Paolo Ermanni, Markus Aebi, Rolf Kappel, Florian Eigenmann (Coach).



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