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Rubrik: Tagesberichte |
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ETH-Student Michael Strasser bekommt wieder Boden unter den Füssen Mit Halloween zum Forscherglück |
Die von ETH-Student Michael Strasser begleitete Forschungsfahrt Nr. 205 des Ocean Drilling Program, welche die Subduktionszone vor der Küste Costa Ricas untersucht, neigt sich dem Ende entgegen. Das Forschungsschiff JOIDES Resolution ist auf dem Weg nach Panama, wo die Crew nach zwei Monaten auf See wieder Boden unter die Füssen bekam. Von Michael Strasser Nach der schlechten Nachricht, dass das Bohrloch der zweiten Site in sich zusammengestürzt ist (1), glaubten einige hier an Bord, dass unsere Ausfahrt unter einem schlechten Stern steht. Die Stimmung an Bord hat aber zum Glück nicht stark darunter gelitten. Dazu beigetragen haben sicherlich die vielen kleinen Ereignisse, die es uns immer wieder ermöglicht haben, etwas Abwechslung in den Alltag hier auf dem Schiff zu bringen. Fotoausstellung und Halloween Letzte Woche konnte zum Beispiel Burney Hamlin (USA), der Verantwortliche für die technischen Mitarbeiter von ODP hier an Bord, seinen Geburtstag feiern. Es gab Tortillas und Chips im Konferenzraum und alle sassen für ein paar Stunden gemütlich zusammen. Interssant war auch die Photoaustellung der Bordphotographin Cindi Prince (USA). Sie hat das Fotolabor in eine Gallerie verwandelt und sehr schöne Schwarzweiss-Fotographien präsentiert. Das ganze wurde in Form einer Vernissage durchgeführt, mit Aperitif (leider ohne Alkohol) und allem was dazu gehöhrt. šEinige haben dafür sogar extra die schönsten Kleider aus dem Spind genommen, und sich richtig elegant angezogen. Ein weiterer Höhepunkt an gesellschaftlichen Ereignissen war Halloween. In den Labors wurden plötzlich Gummispinnen und Fledermäuse entdeckt und Soichi Moriya (Core Tech, Japan), verkleidet in einem traditionellen japanisches Kostüm, jagte die Wissenschaftler in der Science Lounge. In der Halloween Nacht haben wir dann auch das Pech, das uns bis hierhin zu verfolgen schien, definitiv irgendwo im tiefen Pazifk ertränkt: bei der dritten und letzten Site konnten die wisschenschaftlichen Ziel voll und ganz erfüllt werden.
Erfolgreich eingelocht Bei der dritten Site, wo wir im wesentlichen die gleichen Ziele verfolgten wie in der zweiten Site (2), konnten schliesslich die Langzeitanalyse - Messgeräte erfolgreich im Bohrloch installiert werden. Das Ziel dieser Langzeitbeobachtung ist, die Porenwasserchemie, Flussraten, sowie physikalische Parameter wie Temperatur und Druck über die nächsten rund zwei Jahre kontinuierlich aufzuzeichnen. Die Auswertung dieser Daten sowie weitere Modellierungen des gesamten Subduktionszonen-Systems werden in Zukunft wichtige Erkenntnisse über chemische und physikalische Prozesse in der seismogenen Zone (3) liefern. Die ganze Prozedur der Installation dauerte etwa vier Tage. Zuerst wurde das Bohrloch bis oberhalb der zu untersuchenden Grenzzone, mit einer Stahlröhre ausgekleidet. Damit wird verhindert, dass das Bohrloch in sich zusammenfällt.
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Datennabelschnur Anschliessend wurde der sogenannte CORK zusammengestellt. Das unterste Ende des CORKs besteht aus einer perforierten Röhre, innerhalb der ein OsomoSampler (vgl. Box) installiert wurde. In diesem Niveau wurden auch Temperaturmessgeräte und Druckmessgeraete angebracht. Darüber sitzt ein sogenannter Packer. Das ist im wesentlichen ein rund drei Meter langes Stück Rohr aus Hartgummi. Wenn der CORK im Bohrloch installiert ist, wird dieser Packer aufgepummt, so dass der Hohlraum im Bohrloch unterhalb des Packers (also in der zu untersuchende Grenzzone) vom Hohlraum darüber abgeschlossen ist. Am obersten Ende des CORKs wurden die Datenaufzeichnungsgeraete angebracht. Diese stehen durch eine dünne Röhre (sogenannte Nabelschnur) mit den Sensoren in einer Tiefe von 150 Metern in Verbindungen. In zwei Jahren können die Daten von einem Tauchboot von den Aufzeichnungsgeräten abgelesen werden, und sie OsmoSampler werden zur Analyse aus dem Bohrloch gezogen und im Labor untersucht. Unvergessliches Erlebnis Ich bin sehr beeindruckt von diesen technischen Möglichkeiten, die hier zur Verfügung stehen, um geologische Prozesse im Meeresgrund zu erforschen. Es war eindrücklich, den Crew Mitarbeitern und den Drillern bei ihrer Arbeit zususchauen. Dank der Tatsache, dass ich auch in die sedimentologische Kernbeschreibung integriert wurde und mit Wissenschaftlern aus allen unterschiedlichen Fachrichtungen interessante Gespräche und Diskussionen führen konnte, war es für mich möglich, sehr viele Erfahrungen zu sammeln und zu erleben, wie wissenschaftliche Daten im Bereich der marinen Geowissenschaften erhoben werden Es war für mich ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis, bei einer solchen Forschungsfahrt dabei gewesen zu sein, und möchte mich an dieser Stelle bei all denen bedanken, die dazu beigetragen haben, mir die Teilnahme an dieser Forschungsfahrt zu ermöglichen.
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Fussnoten:
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