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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 14.01.2002 06:00

ETH-Studierendenzahlen
Höhenflug der Grundlagenfächer

In diesem Wintersemester studierten fast 12'000 junge Frauen und Männer an der ETH Zürich, soviel wie noch nie. Die höchsten Zuwachsraten waren bei den Grundlagenfächern zu verzeichnen. Eine Trendwende erlebte die Chemie.

Von Richard Brogle

Zur Zeit studieren an der ETH rund 11'900 Studentinnen und Studenten. Die Neuimmatrikulationen ins Diplomstudium legten im Vergleich zum letzten Wintersemester durchschnittlich um 17% zu. Da in einigen Kantonen bereits im Jahr 2001 zwei Jahrgänge gleichzeitig die Matura abschlossen, lässt sich dadurch eine gewisse Erhöhung der Neuimmatrikulationen erklären. Laut dem Informationsmanagement und Controllerdienst der ETH Zürich liegt die Erhöhung um 17% jedoch deutlich über dem Zuwachs, der wegen der doppelten Maturajahrgänge zu erwarten war.

Beliebte Informatik

Das beliebteste Diplomstudium scheint auch 2001 wieder die Informatik gewesen zu sein. Es waren 340 Neueintritte zu verzeichnen, was ein Plus von 18% gegenüber der Vorjahresstatistik bedeutet. Der Informatik dicht auf den Fersen war die Architektur mit 267 (+16%), die Informationstechnologie und Elektrotechnik mit 238 (+21%) sowie Maschinenbau und Verfahrenstechnik mit 220 Neueintritten(+7%).

Grundlagenfächer im Höhenflug

Die höchste Zuwachsrate bei den Neueintritten konnte die Mathematik mit einem Plus von 56% für sich verbuchen, dicht gefolgt von der Physik mit 52%, der Chemie mit 36% und der Biologie mit 31% mehr Neueintritten ins Diplomstudium. Dazu Michael Fuchs, Projektleiter im Informationsmanagement und Controllerdienst (IMC): "Es ist interessant zu sehen, dass die prozentual grösste Zunahme an Neueintritten im Bereich der naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer festzustellen ist".

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Diplomstudierende von 1960 - 2001 (für Vergrösserung auf das Bild klicken) gross

Trendwende in der Chemie

Nach Jahren mit sinkenden Neuimmatrikulationen ist in der Chemie eine eigentliche Trendwende festzustellen: Im letzten Wintersemester schrieben sich 36% mehr Chemiestudierende ins Diplomstudium ein. Der Departementsvorsteher Professor Wilfred van Gunsteren freut sich über die vielen Neueintritte und führt die Zunahme auch auf die neue Informationskampagne zurück: "Wir haben alle Mittelschulen angeschrieben und die Maturandinnen und Maturanden für einen halben Tag zu uns eingeladen, damit sie sich ein Bild von unseren Labors und Vorlesungen machen können."


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Erwartungen übertroffen: der Zuwachs um 17 Prozent bei den Neueintritten ins Diplomstudium überrascht.

Der Sport im Umbruch

Anders sieht es beim Studiengang Turn- und Sportlehrer aus. Hier nahmen die Neueinschreibungen im Vergleich zum Vorjahr um 16% ab, während an der ETH durchschnittlich eine Erhöhung um 17% zu verzeichnen war. Der Studiendelegierte der Turn- und Sportlehrer, Professor Kurt Murer, führt diese Abnahme einerseits darauf zurück, dass die ETH seit drei Jahren neben der traditionellen Turn- und Sportlehrerausbildung den Studiengang "Bewegungs- und Sportwissenschaften" anbiete. Murer: "Einige, die früher die Turn- und Sportlehrerausbildung durchlaufen hätten, haben sich für die neue Ausbildung entschieden." Andererseits erklärt er den Rückgang mit der grossen Verunsicherung, die wegen der Studienplanänderung geherrscht habe: "Jetzt ist aber klar, dass es die traditionelle Turn- und Sportlehrerausbildung nicht mehr geben wird. Neu wird innerhalb des Studienganges Bewegungs- und Sportwissenschaften eine Option Turn- und Sportlehrer angeboten."

Nicht nur für die Apotheke

Ebenfalls weniger Neueintritte weist der Studiengang "Pharmazeutische Wissenschaften/ Pharmazie" auf. Professorin Heidi Wunderli-Allenspach, Studiendelegierte der Pharmazeutischen Wissenschaften, führt den Rückgang unter anderem darauf zurück, dass sich die Studienreform des Jahres 2000 noch nicht überall herumgesprochen habe: "Wir bilden heute die Fachpersonen für Arzneimittel aus, die als Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler sowohl in der Industrie, im Spital als auch in der öffentlichen Apotheke tätig sein können."

27% weibliche Studierende

Von den rund 11'900 eingeschriebenen Studierenden an der ETH sind rund 27 Prozent Frauen (+1%). Die Spitzengruppen bilden die Pharmazeutischen Wissenschaften (74%), die Lebensmittelwissenschaften (60%), Turnen- und Sport-Studentinnen (49%), die Biologie-Studentinnen (44%), die Studentinnen der Umweltnaturwissenschaften (41%) und die Architektur-Studentinnen (41%).

Doktorarbeiten

Am meisten Doktorarbeiten werden im Moment am Departement Chemie geschrieben. Dort liegt die Zahl der Doktorierenden bei 292 , gefolgt von den Departementen Informationstechnologie und Elektrotechnik mit 252 sowie Biologie mit 248 Doktorandinnen und Doktoranden. Bemerkenswert ist, dass in der Chemie mehr Doktorierende als Diplomstudierende immatrikuliert sind.




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