ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
Print-Version Drucken
Publiziert: 13.11.2006 06:00

"Tilllate" wird sechs Jahre alt
Die Nightlife-Antwort auf Google

Seit sechs Jahren gibt es das erfolgreiche Partyfoto-Portal www.tilllate.com, das von drei ETH-Absolventen gegründet wurde. Als Firma gibt es Tilllate seit fünf Jahren. ETH Life schaut zurück auf die beispiellose Erfolgsgeschichte des Portals.

Jonas Baud

Sehen und gesehen werden: für viele junge Nachtschwärmer oft ein wichtiger Grund, in hippe Klubs zu gehen und abzufeiern. Gerne würden die Partygänger anschliessend stolz ihren Freunden zeigen, wie toll der Anlass gewesen war, doch meist hat man ja keine Kamera dabei. Genau da kommt die Webseite „www.tilllate.com“ ins Spiel. Tilllate fotografiert nun seit sechs Jahren an den angesagtesten Ausgangsorten die lebensfrohen und herausgeputzten Discobesucher und stellt die Fotos ins Internet. Offensichtlich erfüllt das Portal ein grosses Bedürfnis, denn Tilllate gehört zu den beliebtesten Webseiten der Schweiz.

Vom Studentenprojekt zur eigenen Firma

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte der Firma, als sich um die Jahrtausendwende drei partyfreudige ETH-Studenten namens André Schraner, Markus Popp und Silvan Mühlemann zusammenschlossen. Sie hatten schon an mehreren nächtlichen Anlässen fotografiert und dann die Bilder online geschaltet auf ihrer Webseite. „Das kam gut an“, erinnert sich Popp, die jeweiligen Partybesucher nutzten diesen Dienst eifrig. Während eines Praktikums in London hatte Popp die Idee, man könnte ein grösseres Partyfoto-Portal gründen. Zusammen mit seinen Studienkollegen entwickelte er dann in der Schweiz das Projekt Tilllate. Nach einer intensiven Programmierungsphase wurde die Onlineplattform im August 2000 erstmals aufgeschaltet.

Teilen sich die Geschäftsführung des erfolgreichen Internetportals Tilllate: Die drei ETH-Absolventen André Schraner, Markus Popp und Silvan Mühlemann (von links nach rechts) gross

Das Internetportal erfreute sich bald grosser Beliebtheit und gehört nun zu den meistbesuchtesten Webseiten der Schweiz. Dadurch wurde die Seite auch für viele bekannte Unternehmen als Werbeplattform für junge Leute interessant. Dementsprechend konnte das schnell wachsende Online-Portal auch bald wirtschaftliche Erfolge feiern. Schliesslich beschlossen die drei ETH-Studenten im Oktober 2001, eine GmbH zu gründen und eröffneten einen Geschäftssitz in Adliswil.

Überzeugt vom Erfolg

Seit Gründung der Firma teilen sich die drei ETH-Absolventen die Geschäftsführung. Schraner übernahm das Ressort Projekte und Finanzen, Popp die operative Führung sowie das Marketing und Mühlemann ist seither als Webmaster dafür zuständig, dass das Portal immer in tadellosem Zustand ist. „Ich war immer überzeugt vom Erfolg unseres Unternehmens“, sagt Markus Popp. „Im Internet liegt ein enormes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial.“ Die ETH- Absolventen konnten sich jedoch erst 2002 nach Abschluss ihres Studiums der Betriebs- und Produktionswissenschaften voll Tilllate widmen.

Das Konzept von Tilllate basierte von Anfang an auf drei Säulen: Der Hauptinhalt ist in erster Linie natürlich das Online-Party-Fotoalbum. Die Seite führt auch eine Agenda, wo man sich informieren kann, wann und wo die coolsten Events stattfinden. Im Mitgliederbereich kann man schauen, wer an diese Partys geht, man kann seine Freunde auch einladen, miteinander chatten und sich austauschen.


weitermehr

Nachtschwärmer in Aktion: Tillate stellt die begehrten Bilder ins Internet. gross

Beeindruckende Zahlen

2006 beschäftigt das Unternehmen nun insgesamt 39 Voll- und Teilzeitmitarbeiter und etwa 650 Party-Fotografen. Diese kommen in den Genuss von freiem Eintritt an Veranstaltungen, erhalten Gratisdrinks und werden in die Gästeliste eingetragen. Sie werden jedoch gut geschult, damit die Qualität der Fotos stimmt. „Unser Erfolg haben wir auch unserem hochqualifizierten Personal zu verdanken“, äussert sich Popp zufrieden.

Dieser Erfolg wird auch durch Zahlen belegt: an etwa 30'000 Parties pro Jahr sind Fotografen von Tilllate dabei. Rund 300 000 Mitglieder beteiligten sich aktiv in der Nightlife-Community des Portals. Insgesamt sind momentan fünf Millionen Partyfotos aufgeschaltet, was natürlich einen enormen Speicherplatz benötigt. „Wir haben deshalb eine stark ausgebaute Infrastruktur“, so Popp. An den Rechenzentren in Zürich und Dübendorf laufen momentan 35 Server rund um die Uhr.

Weltspitze als Ziel

Der Umsatz der Firma bewegt sich im einstelligen Millionenbereich. 90 Prozent stammen aus Werbeeinnahmen, viele grosse Konzerne wie UBS oder Swisscom, aber auch Veranstalter und DJ inserieren auf der Seite oder sind auf Partybildern präsent. Weitere Einnahmen werden durch Firmenaufträge generiert: So fotografiert Tilllate an Businessevents von Unternehmen oder aktualisiert Firmenhomepages. Tilllate ist längst nicht mehr nur in der Schweiz tätig: Die Firma ist geografisch am expandieren und hat bereits in Frankreich und England Fuss gefasst. Innert des letzten halben Jahres kamen auch noch Deutschland, Spanien und Italien dazu. Popp sieht jedoch immer noch Wachstumsmöglichkeiten. „Wir wollen weltweit die Nummer Eins der Partyfotoportale werden“ meint der ETH-Alumni selbstbewusst. „Wir sind sozusagen die Nightlife- Antwort auf Google.“

Drei Partygirls posieren für einen Tilllate-Fotografen. gross

ETH macht seriös

Gerade auf dem asiatischen Markt sei noch sehr viel zu holen, sagt Popp. Allfällige Konkurrenz fürchtet der Jungunternehmer wenig. In den sechs Jahren seit Aufschaltung des Portals habe sich Tilllate einen guten Namen erarbeitet und geniesse auch in der Partyszene der Glamourwelt einen ausgezeichneten Ruf. Manchmal helfe auch die Tatsache, dass die Geschäftsführer an der ETH studiert hätten. „Das macht auf viele Leute einen seriösen Eindruck.“

Der sechste Geburtstag von tilllate.com wird gefeiert: Am 18. November steigt eine Party in der Maag Music Hall in Zürich.Für volle Tanzflächen und gute Stimmung soll die Crème de la Crème der Schweizer House- und R’n’B-DJ wie Sir Colin, Rolf Imhof oder Aystep sorgen.


Literaturhinweise:
Webseite Tilllate: http://ch.tilllate.com/



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!