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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 11.12.2002 06:00

Nobelpreis-Verleihung in Stockholm
Auf dem wissenschaftlichen Gipfel

Nach all den Proben war er nun endlich da, der grosse Moment. Zwölf Männer erhielten aus den Händen des Schwedischen Königs den diesjährigen Nobelpreis und wurden damit für aussergewöhnliche Leistungen in Wissenschaft und Literatur geehrt. Darunter einer, der auch die ETH Zürich in Feststimmung versetzt: Professor Kurt Wüthrich.

Von Roman Klingler, Stockholm

Professor Bengt Samuelsson, Vorsitzender des Direktoriums der Nobel-Stiftung unterstrich in seiner einführenden Ansprache die Bedeutung der Wissenschaften: „Today it is increasingly evident, that a country’s investments in science are a good indicator of its future growth and productivity.“ Samuelsson zitierte den britischen Mathematiker, Philosophen und Autor Bertrand Russell mit den Worten: “Almost everything that distinguishes the modern world from earlier centuries is attributable to science.”

Der festliche Rahmen: die Nobelpreisverleihung ging wie jedes Jahr in der Stockholmer Concert Hall über die Bühne.

Geteilte Freude

Worte, die wohl auch ETH-Präsident Olaf Kübler gerne zur Kenntnis nahm, der ebenfalls unter den Gästen der Feier war. Er sei besonders beeindruckt gewesen, dass Kurt Wüthrich wie auch die anderen Nobelpreisträger mit ihren Familien und Mitarbeitern angereist seien und damit mit Leuten den feierlichen Moment teilten, die viel zu den aussergewöhnlichen Leistungen der Geehrten beigetragen hätten. Investitionen im Forschungsbereich seien notwendige Voraussetzungen für wissenschaftliche Durchbrüche, so Kübler im Gespräch mit "ETH Life", aber nicht hinreichend, denn dazu brauche es immer die Fantasie und Energie einzelner Persönlichkeiten.

Auch auf den Informations-Screens im ETH-Hauptgebäude wurde die Zeremonie von rund 70 Interessierten verfolgt. Auf ihren Computerbildschirmen sahen zudem knapp 500 ETH-Angehörige die Direktübertragung via IP-Multicasting.


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Der grosse Moment: der schwedische König Carl Gustav überreicht Kurt Wüthrich den Nobelpreis.

Chemische Wunder besser verstehen

Im Namen des Nobelkomitees für Chemie begründete Professorin Astrid Gräslund die Wahl der drei diesjährigen Preisträger. Hier ein Auszug aus Ihrer Ansprache: „So what would life be without proteins? Since I view the world through the eyes of a biochemist, my answer is: nothing at all. Next question: How would life be as a biochemistry researcher without the tools that this year’s Nobel Laureates have given us? My question to this question is: much more difficult, and also more dull.” Professorin Gräslund dankte den drei Laureaten für die fantastischen Beiträge, welche uns helfen würden, die chemischen Wunder, die in den Zellen ablaufen, besser zu verstehen.

Über Professor Kurt Wüthrich sagte sie: „Using nuclear magnetic resonance, or NMR, a method that Kurt Wüthrich has further refined, it is now possible to determine the three-dimensional structure of protein molecules in a water solution. NMR is one of the chemist’s best methods for examining molecules.” Es war ziemlich genau 17:05 Uhr mitteleuropäische Zeit, als Kurt Wüthrich den Nobelpreis aus den Händen des schwedischen Königs entgegennehmen konnte und sich protokollarisch lupenrein dreimal verneigte, um nunmehr als 21. Nobelpreisträger, der mit der ETH Zürich verbunden ist, in die Geschichte eingehen zu können.

Die angenehme Seite des Präsidentenamtes: ETH-Präsident Olaf Kübler mit Ehefrau Gunhild als offizielle Gäste von Nobelpreisträger Wüthrich.




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