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Publiziert: 15.11.2004 06:00

Ist Frauenförderung verantwortbar?
Ist Frauenförderung verantwortbar?

Von Roman Schenk

"Und doch gibt es im 21. Jahrhundert noch immer klare Geschlechtsunterschiede bei der Studien- oder Berufswahl. In der Schweiz entscheiden sich noch immer drei von vier Mädchen für eine Berufslehre in nur zehn verschiedenen Berufen – trotz einem Angebot von über 300 anerkannten Berufsausbildungen. Mädchen wählen eher kürzere Ausbildungen und Berufe mit tieferen Löhnen als Buben, und Mädchen wählen vor allem Berufe, in denen bereits viele Frauen arbeiten. Damit tragen sie dazu bei, dass dies auch so bleibt."

Meine Frage an die Autorinnen:

Gibt es denn wirklich keine Geschlechtsunterschiede, als diejenigen, die äusserlich sichtbar sind? Ist es nicht vielleicht möglich, dass Mann und Frau eben doch nicht ganz gleich sind? Ich persönlich bin nicht gegen Chancengleichheit, im Gegenteil, ich finde es traurig für unsere Gesellschaft, dass Frauen für gleiche Tätigkeiten heute noch nur die Hälfte verdienen - wenn überhaupt! Mir geht es vielmehr um die Gleichverteilung in den Berufen von Männlein und Weiblein, die von gewissen Leuten fast schon fanatisch angestrebt wird.

Als Christ suche ich häufig in der Bibel nach Antworten, auf Fragen, die ich sonst nicht beantworten kann. Dieses grandiose Buch, das unser Schöpfer an uns als "Liebesbrief" geschrieben hat, um seinen geliebten Geschöpfen aufzuzeigen, wie sie mit dem Leben in dieser immmer mehr oder weniger funktionierenden Gesellschaft fertig werden sollen. Ganz am Anfang steht ein für dieses Thema treffender Vers:

Zur Frau aber sagte Gott: »Ich verhänge über dich, dass du Mühsal und Beschwerden hast, jedes Mal wenn du schwanger bist; und unter Schmerzen bringst du Kinder zur Welt. Es wird dich zu deinem Mann hinziehen, aber er wird über dich herrschen.« Und zum Mann sagte Gott: »Weil du auf deine Frau gehört und mein Verbot übertreten hast, gilt von nun an: Deinetwegen ist der Acker verflucht. Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren, dein Leben lang. Dornen und Disteln werden dort wachsen, und du wirst die Pflanzen des Feldes essen. Viel Schweiß musst du vergießen, um dein tägliches Brot zu bekommen, bis du zurückkehrst zur Erde, von der du genommen bist. Ja, Staub bist du, und zu Staub musst du wieder werden! (1.Mose 3.16-19)

In diesem Vers teilt Gott jedem der beiden Geschlechter eine Rolle zu. Die Frau bringt Kinder zur Welt und der Mann ernährt diese und deren Mutter. Das war damals so, und ist es auch heute noch. Ich habe nichts dagegen, dass Frauen auch "arbeiten" wollen (abgesehen davon, dass die Arbeit im Haushalt wohl ebenso auwändig, anstrengend und vielleicht oftmals noch einiges nerventötender ist, als jene auf dem Bau, im Büro, auf dem Acker, und im Labor). Oft leidet aber die Familie in solchem Masse darunter, dass die Kinder in einer Krippe, im Kinderhort und auf der Strasse aufwachsen. Ich habe meinen Zivildienst in einem Kinderhort geleistet. Dort habe ich zur genüge gesehen, was passieren kann, wenn die Eltern keine Zeit haben, oder sich diese nicht nehmen, um ihre Kinder zu erziehen. Das Resultat ist - und dazu können sie jeden Lehrer fragen - dass die Schule die Aufgabe der Erziehung übernehmen muss, denn ohne diese geht es einfach nicht. Die Kinder müssen eben einmal lernen, sich in eine Gesellschaft einzugliedern, andere Menschen zu dulden, andere Meinungen zu akzeptieren, und ebenso zu akzeptieren, dass nunmehr nicht mehr sie, wie es die ersten 5 Jahre war, im Mittelpunkt stehen. Erziehung bedeutet aber nicht nur lernen, was sie im Kinderhort mindestens ebensogut können, wie zu hause, sondern vielmehr auch Liebe, und Akzeptanz, so wie sie sind, zu erhalten, und die Familie ist der einzig wirklich funktionierende Rahmen, wo sie dies geschützt von Fremdeinflüssen lernen können. Ich bin meiner Mutter dankbar, dafür, dass sie ihres Wohl nicht über das ihrer Kinder gestellt hat, um ihr Bedürfniss nach Anerkennung zu befriedigen, und arbeiten zu gehen. Ich bin meinem Vater dankbar, dafür, dass er die glanzvolle Leistung meiner Mutter anerkennt hat - ich war, wie meine drei Geschwister, kein einfach zu erziehendes Kind - und ihr damit gezeigt hat, dass es nur zusammen funktionieren kann. Ich bin im auch dankbar, dass er sie wo nur möglich unterstützt hat, angefangen dabei, auch einmal Hand anzulegen, wenn es viel Arbeit gab, bis hin, einzugreifen, wenn sie uns Kinder wieder einmal nicht Meisterin wurde.

An alle jene Frauen, die auf Kinder verzichten, um sich ihrer Karriere zu widmen, ein grosses Kompliment. Sie nehmen die Bürde auf sich, auf das schönste im Leben zu verzichten, einem Menschen das Leben zu schenken. Ein Kind zu zeugen ist nämlich mehr als jene paar Sekunden des Orgasmus, mehr als jene Stunde Kuscheln unter der Bettdecke, aber auch mehr als jene 9 Monate unter Schmerzen und Beschwerden das Kind auszutragen. Wenn ein Kind zur Welt kommt, ist es ein ganzer Mensch, von Gott geschaffen, mit allem dran, was es zum überleben braucht. Und trotzdem ist es nicht überlebensfähig: Es hat die absolut nötige Erfahrung nicht, die uns allen immer dann fehlt, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Diese Erfahrung gilt es nun in den 18 Jahren in geschütztem Rahmen zu sammeln. Und diesen geschützte Rahmen bietet eben keine Kinderkrippe, kein Kinderhort, und auch keine Schule, nur die Familie, was nicht bedeutet "Mann = Job; Frau = Haushalt" aber leider ist es in den angeblich 4,5 Mia Jahren "Höherentwicklung" und "Technik" dem Menschen nicht gelungen auch dem Mann die Fähigkeit zu verleihen, Kinder zu gebären.

All jene Frauen und Männer aber, die ihre Karriere höher schätzen als das Vorrecht Leben weitergeben zu dürfen, möchte ich darauf aufmerksam machen, dass sie damit auch das ihre Wohl über das gesellschaftliche Wohl stellen. Schliesslich wollen sie mit 65 auch aufhören zu arbeiten, und von ihrer "wohlverdienten" Rente leben. Ich gönne es jedem alten Menschen, die letzten Jahre seines Lebens noch geniessen zu können, sofern er dies noch kann, und nicht von seiner Arbeit schon zum Krüppel gemacht wurde. Aber diese Rente kommt nicht wie der Strom aus der Steckdose und das Wasser aus dem Hahn. Sie besteht, wie wir alle nur zu gut wissen, aus den Beiträgen der Gesellschaft. Aus dem Gemeinsam, das aus den wenigen Prozenten besteht, die uns von unseren Monatslöhnen abgezogen werden. Die jungen sollen die Alten unterhalten, die ihnen das Leben geschenkt haben und ihre Väter und Mütter unterhalten haben, weil auch ihre Nachkommen sie wieder unterhalten werden, so lautet das magische Prinzip unserer AHV, auf das viele andere Länder mit Recht neidisch sein können. Nur leider funktioniert dieses magische Prinzip nur unter den nötigen Rahmenbedingungen, dass überhaupt Kinder existieren, die für die alten bezahlen können.

Ich finde Frauenförderung verantwortbar, gut und sogar wichtig, solange sie nicht unsere Gesellschaft zerstört.





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