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Rubrik: Campus Life |
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50 Jahre Konjunkturumfragen der KOF Den Puls der Wirtschaft fühlen | |
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Seit 50 Jahren befragt die Konjunkturforschungsstelle der ETH Firmen, wie sie die wirtschaftliche Situation beurteilen. Für die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung stellen diese Umfragen ein unverzichtbares Element dar. Von Felix Würsten Nicht nur Firmenchefs, sondern auch Behördenvertreter und Wirtschaftspolitiker ziehen bei ihrer Arbeit regelmässig Konjunkturprognosen bei. Eine wichtige Datenquelle bilden dabei Umfragen bei Firmen. Diese zeigen, wie die Unternehmen die wirtschaftliche Entwicklung in der nächsten Zukunft einschätzen. In der Schweiz führt die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) (1) seit 50 Jahren regelmässig solche Erhebungen durch. Im Rahmen einer kleinen Jubiläumstagung wurde am letzten Freitag aufgezeigt, wie sich diese Umfragen in den letzten Jahren entwickelt haben und wie Behörden und Firmen die Resultate konkret anwenden. Gleichzeitig informierte die KOF auch über Neuerungen in ihrem Dienstleistungsangebot. Erlauchter Kreis Als die KOF Mitte der fünfziger Jahre mit den Konjunkturumfragen begann, nahm daran nur ein auserlesener Kreis von 30 Firmen teil, wie Richard Etter, Leiter Konjunkturumfragen der KOF, erklärte. Die befragten Unternehmen mussten übrigens anfänglich sogar noch Gebühren bezahlen, um teilnehmen zu können. Nach und nach konnte die Datenbasis erweitert werden; heute sind es rund 6000 Firmen, die regelmässig (und natürlich inzwischen gebührenfrei) die Fragebogen der KOF ausfüllen. Viele Firmen tun dies aus eigenen Interesse, stützen sie sich bei Investitionsentscheiden oder Preisverhandlungen doch ebenfalls auf die Prognosen der KOF. Konjunkturumfragen werden aber nicht nur von Praktikern eingesetzt, sondern haben in den letzten Jahrzehnten auch die theoretische Ökonomie stark beeinflusst, erklärte Enrico Giovannini, Chief Statistician bei der OECD. Ein wichtiger Disput dreht sich dabei um die Frage, inwieweit die psychologisch beeinflussten Einschätzungen der Marktteilnehmer in rationale ökonomische Modelle einfliessen sollen. Auf Grund von persönlichen Erfahrungen während der Wirtschaftskrise, in die Italien in der ersten Hälfte der neunziger Jahre geriet, ist Giovannini überzeugt, dass solche "weichen" Daten für zuverlässige Konjunkturprognosen unabdingbar sind.
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Firmenumfragen werden heute in allen europäischen Ländern durchgeführt. Damit eine Gesamtschau über die Entwicklung innerhalb der Europäischen Union möglich ist, braucht es eine transparente Methodik sowie standardisierte Datenerhebungen, erklärte EU-Direktor Jürgen Kröger. Auch die KOF hat ihre Umfragen den europäischen Richtlinien angepasst, damit die Schweizer Daten mit ausländischen Erhebungen verglichen werden können. Präziseres Konjunktur-Barometer Die Jubiläumstagung nahm die KOF zum Anlass, über ihre Zukunftspläne zu orientieren. Zum einen stellte sie das neue "KOF-Datenportal für Konjunkturindikatoren" (2) vor. Die Abonnenten können nun via Internet laufend aktuelle Daten zur Konjunkturentwicklung abfragen. Zum anderen will die KOF in der nächsten Zeit das Konjunkturbarometer weiter verbessern. Wie Michael Graff, Senior Economist an der KOF, ausführte, sei das heutige Barometer teilweise zuwenig stabil, betrage der Vorlauf zur tatsächlichen Entwicklung doch nicht immer die angestrebten sechs Monate. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass sich das Baugewerbe und das Kreditgewerbe nicht parallel zur allgemeinen Konjunktur entwickeln. Das neue Barometer erfasst diese beiden Bereiche nun gesondert und vermag deshalb den Konjunkturverlauf präziser vorauszusagen. |
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