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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 02.08.2006 06:00

ETH-Projekt "House of Science"
Aufrichte in Bamiyan

Der Rohbau des Universitären Zentrums in Bamiyan ist vollendet. In den nächsten Wochen steht der Innenausbau an. Die Einweihung ist - falls alles plangemäss läuft - für den Oktober geplant.

Peter Rüegg

Am 26. April 2005 erfolgte der Spatenstich für das ETH-Jubiläumsprojekt „House of Science“ in Bamiyan. (1) Jetzt ist endlich der Rohbau des neuen Universitären Begegnungszentrums im Herzen Afghanistans fertig. Die Bauherrschaft feierte zusammen mit den „Ältesten“ von Bamiyan am 17. Juli das Richtfest. Die letzte Decke wurde Anfang Juli betoniert.

Fenstermontage nach Schweizer Art

„Der Bau ist nicht zuletzt dank dem grossen Einsatz von Professor Stahel und Asef Alemyar, unserem Bauunternehmer vor Ort, gut vorwärts gekommen. Aufgetreten sind in den letzten Monaten nur die üblichen Probleme, die beim Bauen in schwieriger Umgebung entstehen“, resümiert der ETH-Professor für Baustatik und Konstruktion, Mario Fontana, der das Projekt begleitet.

Um die Fenster einzusetzen, erhielt die lokale Bauleitung Hilfe aus der Schweiz: Jörg Rastorfer, Fenstermonteur der Firma Häring AG, reiste zusammen mit Michael Marty, einem Mitarbeiter des Titularprofessors für Strategische Studien, Albert A. Stahel, nach Bamiyan, um den einheimischen Arbeitern unter die Arme zu greifen.

Jörg Rastorfer (r.) leitet einen einheimischen Arbeiter bei der Montage der Fenster an. (Bild: M. Marty) gross

Ab Anfang August beginnen die Handwerker mit dem Innenausbau. Die Böden müssen verlegt und elektrische Anlagen installiert werden, auf das Dach kommt eine Solaranlage zu stehen, die das Gebäude mit Strom versorgt. Ausserdem werden eine Satellitenschüssel und ehemalige ETH-Computer aufgestellt werden, die für eine Internet-Verbindung sorgen sollen und Bamiyan mit dem Rest der Welt vernetzen.

Material und Lastwagen in Karachi

Die Lieferung dieser Anlagen aus der Schweiz ist im Gange. Der Frachtcontainer, der unter anderem Möbel aus dem ETH-Bestand und Lampen enthält, ist im Hafen von Karachi angekommen. Er wird nächstens aus der Zollabfertigung herausgelöst und nach Bamiyan transportiert werden.


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Der Rohbau steht: Das ETH-"House of Science" in Bamiyan, Afghanistan, nimmt Form an. (Bild: M. Marty) gross

Auch die drei Lastwagen, die die Schweizer Armee dem Projekt schenkte, sind im pakistanischen Hafen und sollen bald auf die Reise nach Kabul gehen, von wo sie Material nach Bamiyan mitnehmen. Im Herbst werden auch ein Kranlastwagen und weitere ehemalige Baumaschinen der Schweizer Armee nach Afghanistan (2)gebracht. In der zweiten Augusthälfte wird zudem ein Spezialist aus Deuschland, eventuell begleitet durch einen Bauingenieur-Studenten der ETH mit afghanischer Herkunft, nach Bamiyan aufbrechen, um beim Aufbauen der Solaranlage zu helfen.

Leiter des Begleitkomitees ernannt

Doch nicht nur der Bau macht Fortschritte. Der ehemalige Präsident der ETH Zürich, Professor Olaf Kübler, hat die Gründung und Leitung des Begleitkomitees für den Betrieb des ETH-"House of Science" übernommen. Das Begleitkomitee setzt sich aus Vertretern aus der Schweiz und Afghanistan zusammen. Nach fünf Jahren gemeinsamem Betriebs soll das "House of Science" ganz an die Universität von Bamiyan übergehen. Kübler will zudem Studierende und den Mittelbau stärker in das Projekt einbeziehen.

Einweihung im Oktober

Wenn alles plangemäss läuft, wird das "House of Science" in der ersten Oktoberhälfte offiziell eingeweiht. Albert A. Stahel, wird dazu eine spezielle Reise organisieren. Daran teilnehmen werden Vertreter der ETH, Olaf Kübler als Leiter des Begleitkomitees sowie der Grüne Nationalrat Jo Lang. An der Eröffnung dabei sein werden auch der afghanische Parlamentspräsident Junis Kanuni (3) und Vizepräsident Abdul Karim Khalili (4).


Open Air Fotoausstellung über Afghanistan

Noch bis zum 10. August 2006 - je nach Wetter - zeigt der Basler Friedel Ammann eindrückliche Fotografien aus Afghanistan. Die Bilder sind an der Universität Zürich Irchel zu sehen. Die Ausstellung findet unter freiem Himmel statt. Ammann hat die Bilder im Auftrag der UNESCO gemacht. Auf einer der ausgestellten Tafeln wird unter anderem das Projekt zur Rekonstruktion der zerstörten Buddha-Statuen von Bamiyan vorgestellt, an dem das ETH-Institut für Geodäsie und Photogrammetrie von Professor Armin Grün massgeblich beteiligt ist. (5)Nach dem Gastspiel in Zürich zeigt Ammann seine Fotographien vom 25. August 10. September auch auf dem Münsterplatz in Basel.




Literaturhinweise:
Link zur Website "House of Science": www.house-of-science.ethz.ch/

Fussnoten:
(1) vgl. ETH Life-Artikel „Bauen unter schwierigen Bedingungen“ www.ethlife.ethz.ch/articles/jubil2005/baufortschritt.html
(2) vgl. ETH Life-Artikel „Schweres Gerät für Afghanistan“: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/kranenfuerbamiyan.html
(3) vgl. Biografie von Junis Kanuni: www.afghanistan-seiten.de/afghanistan/bios_kanuni.html
(4) vgl. Biografie von Abdul Karim Khalili: www.afghanistan-seiten.de/afghanistan/bios_wahdat.html#khalili
(5) vgl. ETH Life-Artikel "Auferstehung des Buddhas": www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/BuddhasvonBamiyan.html



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