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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 16.11.2004 06:00

Zentrum für Biosysteme der ETH Zürich in Basel
Kräfte in Basel gebündelt

Im Herbst 2005 will die ETH Zürich ein Zentrum für Biosysteme in Basel eröffnen. An einer Medienkonferenz informierten die Vertreter der ETH, der Basler Regierungen und der Industrie diesen Montag in Basel, dass noch dieses Jahr vier Professuren ausgeschrieben werden und dass der Pharmakonzern Novartis das Projekt mit einer Million Franken unterstützt.

Von Christoph Meier

Biologische Netze scheinen nach Forschernetzen zu verlangen. Folgerichtig webt die ETH Zürich zusammen mit den Universitäten Basel und Zürich an einem solchen, das unter dem Namen SystemsX firmiert. In diesem soll ein Schweizerischer Verbund für Systembiologie entstehen, also für ein Gebiet, das quantitativ ganze biologische Systeme wie eine Zelle beschreibt. Einen wichtigen Teil des Projektes SystemsX stellt das Zentrum für Biosysteme in Basel dar, das vor noch nicht so langer Zeit unter dem Stichwort „ETH Basel“ Aufmerksamkeit zu erregen begann (1).

An der Medienkonferenz in Basel erörterte ETH-Präsident Olaf Kübler die Bedeutung des Zentrums, das unter der Führung der ETH Zürich steht. Für ihn gehe es darum, mit gebündelten Kräften ein Zukunftsgebiet zu gestalten. Kübler hofft, dass das Projekt mit den drei Hochschulen, die alle einen Nobelpreisträger im Gebiet der Life Science aufweisen – Werner Arber, Rolf Zinkernagel und Kurt Wüthrich – eine hohe Wertschöpfung erzeugen wird. Als nächstes will der ETH-Präsident dafür schauen, dass vier neue Professuren bis Ende 2006 mit hochkarätigen Forschenden besetzt werden können.

Eventuell in Zukunft neben Biozentrum

Der Leiter des auf englisch „Center of Biosystems Science an Engineering“(2)genannten Projektes, Henry Baltes, stellte dann genauer die vier Anforderungsprofile vor. So wird ein Professor gesucht für Systembiologie, der spezialisiert ist auf das quantitative Verständnis der Zelle ist. Ein weiterer Systembiologe soll ein vertieftes Verständnis von biologischen mehrzelligen Systemen besitzen. Zudem sind eine Stelle für Computational Biology und eine für Systems Nanobiology zu besetzen. Bei letzterer geht es darum, einzelne molekulare Ereignisse in lebenden Zellen zu messen und abzubilden.

Baltes hielt auch fest, dass die Professoren zwar einem Departement der ETH angehören, dass aber das Zentrum als solches nicht einem Departement unterstellt sein, sondern autonom agieren wird. Er sprach zudem vom Umbau der Laborgebäude und dem Umzug der Geschäftsstelle, obwohl man sich in Bezug auf deren genauen Basler Standort noch bedeckt hielt. Immerhin war zu erfahren, dass der künftige Standort das ehemalige Gefängnis Schällemätteli neben dem Biozentrum sein könnte.


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Erläutert den Fahrplan für das Zentrum für Biosysteme in Basel: Henry Baltes, zu seiner linken Hand ETH-Präsident Olaf Kübler. gross

Die beiden Regierungsvertreter, Christoph Eymann (Basel-Stadt) und Urs Wüthrich (Basel-Land) meinten zum Standort Basel, dass dieser sich durch die Nähe zur Industrie mit einem grossen Anteil an Life Sciences aus zeichne. Von der ETH erhoffen sich die Basler, dass sie dank deren guten Rufs einfacher Spitzenforscher an den Rhein bringen können.

Zusammen für höhere Forschungsmittel

Die Regierungsräte versprachen, dass man in Zukunft zusammen für eine Erhöhung der Forschungsmittel des Bundes kämpfen und sich nicht auf Verteilkämpfe einlassen wolle. So betonte Eymann, dass das Geld für das neue Zentrum nach dessen Startphase nicht einfach der ETH überlassen werden könne, sondern vollumfänglich zusätzlich vom Bund finanziert werden müsse – eine Aussage, die angesichts der Sparmassnahmen des Bundes und noch keiner konkreten Mittelzusage für einige Anwesende sehr optimistisch klang.

Einen finanziellen „Zustupf“ hat aber das Zentrum bereits auf sicher. So will Novartis, wie deren Leiter der Konzernforschung, Paul Herrling, mitteilte, der ETH eine Million Franken zum 150.Geburtstag im nächsten Jahr schenken. Die Million ist aber an die Professuren im neuen Zentrum gebunden. Herrling brachte auch noch zur Sprache, wieso dass Zentrum in Basel stehen soll: Man wisse aus Erfahrung, dass für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der direkte Kontakt wichtig sei. Entsprechend hätte Novartis bereits sein biomedizinisches Forschungszentrum in Cambridge, Massachusetts auf den Campus der lokalen Universität gebaut.


Fussnoten:
(1) Vgl. "ETH Life"-Berichte SystemsX: Es kann losgehen,Standort Basel als Chance und Ein ETH-Departement in Basel?,
(2) Center of Biosystems Science & Engineering: www.bsse.ethz.ch/



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