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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 04.07.2007 06:00

Neues Kompetenzzentrum
Neue Richtung für Nord-Süd-Arbeit

Die ETH Zürich hat am 29. Juni ihr neustes Kompetenzzentrum eingeweiht: Das Nord-Süd-Zentrum. Es soll ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt werden für internationale Entwicklungszusammenarbeit an der ETH Zürich.

Renata Cosby

Das neue Kompetenzzentrum vereint das Zentrum für Internationale Landwirtschaft (ZIL) und das Network for International Development and Cooperation (NIDECO) unter einem Dach, zwei Institutionen, die bisher eigenständig entsprechende Aufgaben wahrgenommen haben. Die ETH erhofft sich von der neuen Ausrichtung eine Stärkung im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit..

Dies betonte auch Dimos Poulikakos, Vizepräsident Forschung der ETH, in seiner Festrede zur Einweihung des Zentrums. Die Schulleitung trage das neue Zentrum nicht nur geistig mit, sondern zahle auch einen bedeutenden Betrag an seine Programme. In seiner Rede verabschiedete er die jeweiligen Präsidenten des ZIL und des NIDECO, Felix Escher und Wolfgang Kinzelbach. Escher war die treibende Kraft hinter dem Zusammenschluss der beiden Zentren, tritt nun aber zurück. Kinzelbach wird neuer Präsident des Nord-Süd-Zentrums.

Gegenseitiger Nutzen

An der Eröffnung sagte Kinzelbach, dass die Nord-Süd-Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit beruhe, so dass beide Seiten davon profitieren würden. Die neue Direktorin des Zentrums, Barbara Becker, strich ebenfalls hervor, dass die internationale Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern in Schwellen- und Entwicklungsländern dem Norden und dem Süden nütze. Diese Zusammenarbeit habe ein grosses Potenzial in einer immer stärker globalisierten Welt. Und René Schwarzenbach vom Schweizerischen Nationalfonds ergänzte: „Es gibt keinen ‚besten Weg’. Es geht eher um Frage, welches das beste Instrument ist, um Hilfe zur Entwicklung zu leisten.

Neues Expertennetzwerk

Mit dem Nord-Süd-Zentrum setzt die ETH ihr Engagement für die Länder des Südens fort. Zu diesem Zweck wurden 1993 auch das ZIL und 2002 das NIDECO gegründet. Das ZIL hat grosse Erfahrung im Bereich Landwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft und das NIDECO unterhält ein grosses Netzwerk, das fast alle Disziplinen umfasst. Zum neuen Expertennetz des Nord-Südzentrums werden denn auch unter anderem Ingenieure, Politik- und Computerwissenschaftler sowie Wasserspezialisten gehören.

Das Nord-Süd-Zentrum will insbesondere in international abgestützter Entwicklungszusammenarbeit die Forschung und Lehre fördern.


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Hilfe für arme Bauern: Die ETH stärkt die Zusammenarbeit mit den Ländern des Südens. (Bild: Fastenopfer) gross

Es erleichert Kollaborationen mit wichtigen Institutionen in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie in der Schweiz mit Ingenieur-, Natur-, Sozial und Geisteswissenschaften.

Unterstützung vom Bund

Das neue Kompetenzzentrum darf auch weiterhin auf die Unterstützung durch die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) rechnen, welche Projekte des ZIL bisher mitfinanzierte. DEZA-Vizedirektorin Beate Wilhelm drückte ihre Befriedigung darüber aus, dass die ETH Zürich hinter dem neuen Nord-Süd-Zentrum stehe. Sie betonte, dass die DEZA das neue Kompetenzzentrum als einer der wichtigsten Partner für die künftige Zusammenarbeit betrachte.

Claudio Fischer vom Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) bestätigte, dass der Ansatz des Nord-Süd-Zentrums mit dem des Staatssekretariats für die Zusammenarbeit mit den Ländern des Südens von 2008 bis 2011 übereinstimme. Dafür setzt das SBF 53 Mio. Franken ein und will mit Partnern in ausgewählten Ländern zusammenarbeiten, um Wissen und neue Methoden in der Entwicklungsarbeit zu schaffen.

Staatssekretariat setzt Prioritäten

Das SBF wählt diese Partner nach ihrem Zusammenarbeitspotenzial aus. Auf der Prioritätenliste stehen China, Indien, Russland und Südafrika. Danach kommen Japan und Korea, dann Tansania und die Elfenbeinküste. Länder mit längerfristigem Horizont, Länder mit dritter Priorität, rücken allenfalls in den Jahren 2012 bis 2015 in Vordergrund. Das hängt allerdings von den finanziellen Möglichkeiten ab. Zu diesen Ländern gehören Chile, Brasilien, Länder des Mittleren Ostens und Nordafrika, Kuba sowie Kolumbien. In all diesen Ländern soll mit den besten Leuten zusammengearbeitet werden um Entwicklung zu fördern.

Letztlich umschrieb René Schwarzenbach an der Eröffnung des Zentrums das Ziel aller involvierten Organisationen am treffendsten: „Was wir brauchen, ist Zusammenarbeit, nicht einen Wettbewerb – sonst kommen wir nirgendwo hin.“


Literaturhinweise:
Website des Nordsüdzentrums: www.northsouth.ethz.ch



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