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Rubrik: Campus Life |
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Übergabe von Flugkarten an die ETH-Bibliothek Swissair-Rosinen für die ETH |
(cm) Die Premiere des Filmes „Grounding“ ruft in diesen Tagen erneut Erinnerungen an den die Schweiz aufwühlenden Niedergang der Swissair im Jahre 2001 wach. Gleichzeitig, wenn auch weniger dramatisch, tritt die Fluggesellschaft auch an der ETH ins Bewusstsein. Denn letzte Woche überreichte Flughafen-Direktor Josef Felder ETH-Rektor Konrad Osterwalder rund 300 Flugkarten. Diese stammen aus dem Nachlass der Swissair und werden jetzt in die Kartensammlung der ETH-Bibliothek integriert (1). Es sei Ziel des Geschenkes, so Josef Felder bei der Übergabe, dass die kulturhistorisch wertvollen Karten nicht in einer Privatsammlung verschwinden, sondern weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Die Flughafenbetreiberin Unique erwarb die Karten zusammen mit Plakaten für 50'000 Franken bei der letzten Versteigerung des Swissair-Nachlasses im September 2005. Erstmals Swissair-Karten Trotz eines Bestandes von 300'000 Karten konnte die Kartensammlung der ETH-Bibliothek bis anhin nur eine begrenzte Auswahl von Luftfahrtskarten vorweisen, erzählt deren Leiter Jürg Bühler. Swissair-Karten fehlten bis anhin in der grössten Kartensammlung der Schweiz. Mit der Schenkung stehe nun den Kunden ein grosser Spezialbestand zur Verfügung, so Bühler. Dieser belege einerseits die historische Entwicklung der Luftfahrtskarten, anderseits biete er mit Unikaten der Routenplanung der Piloten eigentliche kartographische und flugtechnische Rosinen. Für den Flugbetrieb erwarb die Swissair die Karten der internationalen Luftfahrts-Kartenwerke. Diese grossen Bestände decken alle Gebiete ab, in die die Schweizer Fluggesellschaft flog. Da immer wieder neue Karten dazukamen, zeigt die an die ETH gelangte Sammlung sowohl die Entwicklung in der thematischen Kartographie wie auch bei den flugtechnischen Bedürfnissen. Fliegen und essen mit Hilfe der Routenkarten Auf spezielles Interesse könnten die zusammenklappbaren Routenkarten stossen. Denn darauf haben die Piloten mit Farbstiften die zu fliegende Route eingezeichnet. Damit kann man verfolgen, wie die Swissair-Maschinen in den Vierziger, Fünfziger und Sechziger Jahren über die noch fremden Kontinente Asien und Afrika geflogen sind. Jürg Bühler macht auch noch auf eine andere Verwendung der Karten aufmerksam. Da diese oftmals in Aluminiumdeckel eingebunden waren, dienten sie zusammengeklappt auch als Esstischchen für die Cockpitcrew. Um die neuen Schätze breiter zu präsentieren, erwägt die ETH-Bibliothek eine Ausstellung mit den Flugkarten in den nächsten Jahren. |
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