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Rubrik: Campus Life |
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Studiengebühren: ETH im Vergleich günstig Von gratis bis fünfstellig |
Ob der Plan realisiert wird, steht noch dahin, aber klar ist: Der Bund will das Schulgeld an der ETH Zürich auf mehr als das Doppelte erhöhen; von derzeit 1100 Franken jährlich auf 2400 Franken (1). Vor diesem Hintergrund drängt sich ein Vergleich mit den Studiengebühren an anderen Hochschulen im In- und Ausland auf. Von Norbert Staub Mit einer Studiengebühr von 2'400 Franken pro Jahr stände die ETH in der Schweiz als teure Hochschule da. - International gesehen läge dieser Betrag allerdings noch im günstigen bis mittleren Bereich. Das zeigt ein Vergleich mit anderen in- und ausländischen Hochschulen, die internationale Ausstrahlung haben. Denn US-Universitäten zum Beispiel verlangen für das Diplomstudium oft ein Mehrfaches der am Zürcher Poly verlangten Gebühren. Es gilt allerdings klar zwischen privaten Instituten wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) oder dem „Caltech“ (California Institute of Technology) einerseits und öffentlichen Universitäten wie Berkeley andererseits zu unterscheiden. Entscheidend jedoch ist bei den meisten Universitäten das Kriterium „Herkunft der Studierenden“. Kommt jemand aus dem Ausland, sind oft happige „tuition fees“ im fünfstelligen Euro-, respektive Dollarbereich fällig. An der ETH ist diese Unterscheidung kein Thema. IDEA-League: breites Kostenspektrum Bleiben wir vorerst im europäischen Umfeld: Der Blick auf die mit der ETH in der „IDEA League“ verbundenen Partneruniversitäten zeigt, dass grosse Unterschiede bestehen: So bietet die RWTH Aachen den Studierenden ihre Leistungen bis dato gratis an, wie alle öffentlichen Unis in Deutschland. Derzeit ist in der deutschen Hochschulpolitik allerdings eine heftige Auseinandersetzung über eine generelle Gebühreneinführung im Gang. Am oberen Ende der Skala in der IDEA-League liegt das Imperial College in London: Hier zahlen Studierende derzeit umgerechnet gut 2'200 Franken im Jahr an Gebühren. Wer das Pech hat, nicht aus einem EU-Land zu stammen, zahlt am Imperial College im Schnitt das Zehnfache: 22'000 Franken jährlich (die Gebühren variieren je nach gewähltem Studiengang). Im selben Rahmen liegt die Technische Universität im niederländischen Delft, ebenfalls IDEA-League-Mitglied: hier fallen für Studierende aus EU- und EFTA-Ländern derzeit 2'150 Franken Gebühren jährlich an, von Studierenden anderer Nationalitäten wird mehr verlangt, allerdings „nur“ 8'700 Franken. Schweizer Hochschulen liegen im Vergleich generell günstig: die Uni Zürich erhebt von Schweizer Studierenden 1300 Franken pro Jahr, von aus dem Ausland kommenden 1'560 Franken. Das Studium an der EPF Lausanne kommt für alle Studierenden auf 1'180 Franken pro Jahr zu stehen, etwa gleich viel, 1'200 Franken, verlangt die Universität Bern. Teure US-Universitäten Wirklich teuer wird’s, wenn man ein Studium an einer renommierten amerikanischen Privatuniversität aufnehmen will. - Und vorausgesetzt, man kann nicht auf ein Stipendium, einen Gebührenerlass oder eine andere Art der Unterstützung zählen. Das MIT verlangt aktuell umgerechnet 38'900 Franken Gebühren im Jahr, noch etwas mehr die Northwestern University in Chicago: 39'190 Franken. Für ein Studium am „Caltech“ fallen momentan 30'300 Franken im Jahr an. Für US-Bürger günstiger sind die staatlichen Hochschulen wie die University of California in Santa Barbara mit 7260 Franken (UCSB), Berkeley und die University of California in Los Angeles (UCLA) mit je 5100 Franken Jahresgebühr.
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Wer keine US-Niederlassung hat („non-residents“), zahlt jedoch auch bei diesen öffentlichen Hochschulen viel mehr: etwa 17'100 Franken in Berkeley, 22'000 Franken an der UCLA und 21'400 Franken an der UCSB. Mit letzterer, der University of California in Santa Barbara, ist die ETH seit 2001 mittels eines Austauschprogramms verbunden. Für ETH-Studierende besteht hier also eine Möglichkeit, an einer renommierten US-Uni zu arbeiten, ohne tief in den eigene Tasche greifen zu müssen (2).
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