ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Print-Version Drucken
Publiziert: 01.11.2006 06:01

Rücktritt wegen mangelnder Unterstützung
Ernst Hafen gibt seinen Rücktritt bekannt

(red) Ernst Hafen hat heute in einem Schreiben an den Bundesrat und an die Professorenschaft seinen Rücktritt erklärt. Damit zieht er die persönlichen Konsequenzen aus den unüberbrückbaren Differenzen zwischen ihm und der Professorenschaft und dem daraus entstandenen Vertrauensverlust.

Die Schulleitung respektiert diesen Entscheid. Gemäss den rechtlichen Bestimmungen übernimmt Rektor Konrad Osterwalder, Stellvertreter des Präsidenten, die Amtsgeschäfte, bis ein neuer Präsident sein Amt antritt. Dieser wird vom Bundesrat gewählt. Die Beschlussfähigkeit der Schulleitung der ETH Zürich ist mit drei Mitgliedern gegeben und damit ist deren Handlungsfähigkeit weiter gewährleistet.

Die Schulleitung bekräftigt ihren Willen zur kontinuierlichen Erneuerung der Hochschulstrukturen, um die ETH Zürich national und international konkurrenzfähig zu erhalten. Dieser Prozess soll als Dialog gestaltet werden und im Sinn der ETH-Kultur alle ETH-Angehörigen und insbesondere ihre Leistungsträger einbeziehen.

Ernst Hafen äussert sich folgendermassen zu seinem Rücktritt: "Ich habe mich entschieden, als Präsident der ETH Zürich zurückzutreten. Es ist in den letzten Tagen offensichtlich geworden, dass ich für eine Weiterführung meiner Tätigkeit nicht mehr über die nötige Unterstützung durch die Leitungsgremien der ETH und eines grossen Teils der Professorenschaft verfüge.

Genau diese Unterstützung ist aber die Voraussetzung, um das Präsidium der ETH im Interesse unserer grossartigen Hochschule ausüben zu können. Zudem haben die anhaltenden, gezielten Indiskretionen gegen meine Person verständlicherweise zu zahlreichen Medienberichten geführt, welche die ETH Zürich insgesamt belasten.

Lassen Sie es mich sehr klar sagen: Es ist jetzt nicht die Zeit weiterer Schuldzuweisungen. Unsere ETH Zürich, die Mitarbeitenden, die Studierenden und all jene, welche unsere Institution unterstützen, haben es nicht verdient, dass Gegenwart und Zukunft durch personelle Querelen in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich verzichte denn auch sehr bewusst darauf, auf die zahlreichen Angriffe und Unterstellungen, die in den vergangenen Wochen und Tagen im Zusammenhang mit meiner Arbeit und – was mich besonders geschmerzt hat – mit meiner Person geäussert worden sind, zu reagieren. ETH-Rat und Schulleitung müssen nun die Chance haben, ohne weitere Polemik die notwendigen Weichenstellungen für die ETH Zürich vorzunehmen.


weitermehr

"ETH-Rat und Schulleitung müssen nun die Chance haben, ohne weitere Polemik die notwendigen Weichenstellungen für die ETH Zürich vorzunehmen", meint Ernst Hafen zu seinem Rücktritt vom Amt als Präsident der ETH Zürich.

Und: Mir ist natürlich – ich habe schon letzte Woche darauf hingewiesen – sehr wohl bewusst, dass auch ich in meiner Arbeit für die ETH Fehler gemacht habe – inhaltliche und solche beim Vorgehen. Dass ich damit auch jene, die mir trotz kontroverser Diskussionen über unsere strategischen und strukturellen Pläne ihr Vertrauen geschenkt habe, enttäuscht habe, bedaure ich besonders.

Aber eigentlich bin ich sehr zuversichtlich: Die ETH Zürich ist in guter Form und in vielen Fragen auch auf dem richtigen Weg. Und ich bin sicher, dass ohne die Belastung durch die Diskussionen über meine Person nun auch wieder eine sachliche, zukunftsorientierte Debatte über notwendige strukturelle Veränderungen und inhaltliche Ausrichtungen möglich sein wird.

Aus meiner Arbeit als Forscher ist mir bewusst, dass Rückschläge nicht nur zum Leben gehören, sondern immer auch Chancen beinhalten. Chancen für uns alle, es besser zu machen und Chancen, das gesteckte Ziel doch noch zu erreichen. In diesem Sinne gebe ich mein Amt ohne Verbitterung auf. Ich danke all jenen, die mich – gerade auch in den schwierigen letzten Wochen – unterstützt haben und freue mich, wenn ich auch mit jenen, die mir in meiner Tätigkeit als ETH-Präsident das Vertrauen entzogen haben, wieder offene, gute Begegnungen und Gespräche haben kann."




Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!