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Publiziert: 04.03.2004 06:00

Winkelried der Genforschung?
Winkelried der Genforschung?

Von Günter Thauer (1)

Bei der Diskussion um die Einführung von gentechnisch veränderten Pflanzen ist es für mich immer wieder überraschend, welche Argumente aus der Schublade hervorgeholt werden, um diese Entwicklung weiter zu fördern. So soll zum z.B. mit der Einführung von gentechnischen Pflanzen der Hunger in den armen Ländern bekämpft werden.

(Das hier banale Probleme wie Lagerung, ausreichende Bewässerung und letztendliche auch die Verteilung die Hauptrolle spielen, wird vollkommen ausgeblendet)

Gentechnisch veränderte Pflanzen verringern den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln läßt sich bereits heute drastisch durch alternative Anbaumethoden verbunden mit einem High-Tech Ansatz wie GPS zur Optimierung von Pflanzenschutzmitteln verringern.

Gentechnisch veränderte Pflanzen erbringen höhere Erträge.

(Was machen wir eigentlich zukünftig mit noch höheren landwirtschaftlichen Erträgen in den Industrieländern?)

Nebenbei, in den Industrieländern werden ca. 15 bis 20% der erzeugten Lebensmittel vernichtet, d.h nicht dem tatsächlichen Konsum zugeführt.

Eine ähnliche Bonanza-Stimmung wie seit einigen Jahren im gentechnischen Pflanzenbereich gab es doch wohl auch in den fünfziger und sechziger Jahren bei der Förderung der Atomindustrie.

Wir würden in naher Zukunft in einem Energieeldorado schwimmen, mit atomgetriebenen Autos, Schiffen und Flugzeugen.....

Im Film Atomic-Café wird diese Aufbruchstimmung herrlich beschrieben.

So weit ich weiß, gibt es bereits in Deutschland ein reales Gentech-Café, dann dürfte der Film bald folgen.

Was die Risiken von gentechnisch veränderten Pflanzen betrifft, wäre es sehr aufschlußreich zu erfahren, wie die Rückversicherungsunternehmen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen einschätzen.

Im Fall der potentiellen Risiken der mobilen Telefone werden seit einiger Zeit von den Rückversicherern keine Policen mehr abgeschlossen.



Fussnoten:
(1) Vgl. "ETH Life"-Artikel "Winkelried der Genforschung": www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/sautterpor.html



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