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Rubrik: Forum
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Publiziert: 10.07.2003 06:00

"Jetzt müssen wir den Frieden überleben"
Den Frieden überleben

Von Heinrich Frei

ETH und Rüstungsproduktion, Ogi und Waffenexport

Am Forum Exchange for Peace erwähnte der Rektor der ETH, Pro­fessor Dr. Konrad Osterwalder, in seinem Begrüssungsvotum, dass die ETH eine militärische Füh­rungsschule beherberge, die einen wichtigen Beitrag zur Friedenssi­cherung leiste. – Ich vermute, die zahlreich anwesenden jungen Friedensaktivisten, Studenten und Studentinnen waren im prallvollen Auditorium Maximum der ETH in Zürich nicht so überzeugt wie Rektor Osterwalder von der Friedensmission der Militärs der ETH. Nicht erörtern konnte Rektor Oster­walder natürlich, in seiner kurzen Einleitung, wel­chen Beitrag zum Frieden die Wissen­schafter und Ingenieure seiner ETH leisten, die Akademiker die in den Rüstungsindustrie der Schweiz an der Ent­wicklung von immer teuflische­ren Streubomben, Minen, Ra­keten und Kanonen arbeiten…

Der sympathische Adolf Ogi, Sonderbeauftragter der UNO für Sport, präsentierte auf dem Podium des Forums den Sport als einen sehr wichtigen Beitrag zur Völkerver­ständigung und damit für den Frieden. Nicht erwähnt hat Alt Bundesrat Ogi, dass während seiner Amtszeit in Bern von der Schweizer Rüstungsindustrie, mit Wissen und dem Schwei­gen von Ogi, für Milliarden Kriegsmaterial exportiert wurde, in das Pulverfass des Nahen Ostens, an die Kriegsgurgeln USA und Grossbritannien usw. Während der Amtszeit von Bundesrat Ogi, von 1987 bis 1999, wurden von der Schweiz für 3'978 Millionen Franken, fast für vier Milliarden, Kriegsmaterial ausge­führt, neben Milliar­den-Waffenschiebergeschäften die damals noch legal von der Schweiz aus getätigt werden konnten. Die Kanonen, Granaten, Panzerwagen, Flug­zeuge, Minenzünder usw. Helvetiens gingen zu einem grossen Teil nach Staaten in denen Menschen im Elend lebten, in Spannungsgebiete und an Länder die Krieg führten und die Folter an der Tagesordnung war. Kunden waren unter anderem Pakistan, Indien, China, die Türkei, Saudi-Arabien, Israel, die Emirate, Ägypten, Bra­silien, Nigeria, Indonesien, Jugoslawien, die USA, Grossbritannien usw.

Die Kriegsmaterialexporte die unter Bundesrat Ogi getätigt wurden, haben die Sicherheitspolitik der Schweiz nicht verbessert, sondern im Gegenteil unterminiert. - Waffenexporte machen die Welt noch unstabiler und bedrohen letztlich uns selbst. - In vielen Staaten die Schweizer Waffen importieren, hungern Menschen. Das Geld das für Waffen vergeudet wird, fehlt für Nahrung, Medizin, Schulen, Mütter und Kin­der. Unruhen, Bürgerkriege, Terror gedeihen auf diesem Boden. Kriege werden nicht zuletzt durch die führenden Rüstungsexporteure der Welt, durch die USA, Russland, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und auch die Schweiz angeheizt. Dies hätte am Forum in der ETH auch erwähnt werden müssen. Es sind nicht immer nur die Fundamentalisten, Nationalisten und Terroristen die Kriege verursachen.

Es grüsst freundlich H. Frei





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