Von Festrednern wird gerne das folgende wohlklingende Einstein-Wort vorgelesen: "Nichts wahrhaft Wertvolles erwächst aus Ehrgeiz oder blossem Pflichtgefühl, sondern vielmehr aus Liebe und Treue zu Menschen und Dingen."

Ich habe nicht herausgefunden, wann Einstein dies gesagt hat, - bevor er seiner ersten Frau, Mileva Maric, untreu wurde und sich ihr gegenüber unvorstellbar gemein verhielt? Zu diesem Verhalten:

( 1 ) http://www.einstein-website.de/einsteinhansalbert.htm (höfliche Darstellung)

( 2 ) http://www.oliver-faulhaber.de/einstein/eiskalt.htm (ganz schlimm!)

Wer die Hochachtung gegenüber Einstein bewahren will, lese (2) besser nicht.

Wir haben bei unserer Verehrung (!?) Einstein's, wie auch anderer überragender Geister (z.B. Richard Wagner), zwischen Genie und Mensch zu unterscheiden. Offenbar stehen der genialen Verschaltung des Neocortex oft reduzierte Leistungen anderer wichtiger Hirnareale (Hippocampus, Limbisches System, Amygdala) gegenüber. Gewiss gibt es Gegenbeispiele. - Welche Rolle spielt die Erziehung durch Eltern, Lehrer, Freunde und Geliebte? Welche Rolle spielt die déformation professionelle? - Wachsender Ehrgeiz, korrumpiertes, selektives Pflichtgefühl? - Sind auch die ethischen Fehlleistungen im Neocortex zu orten?

Hermann Taaks, 12. März 2004