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Publiziert: 17.05.2006 06:00

Ist man ohne Handy arm?
Relative Armut

Von Lukas O. Bendel

Armut ist auch relativ in Bezug auf die gesellschaftliche Wahrnehmung und die politische Unterstützung: Frau Knupfer von der SKOS betont einmal mehr, allein erziehende Frauen seien speziell armutsgefährdet.

Fakt ist jedoch, dass jede alleinerziehende Mutter das soziale Existenzminimum inklusive minimaler Integrationszulage unter voller Berücksichtigung aller medizinisch notwendigen Auslagen und Mietzins- bzw. Prämienerhöhungen gesichert hat. Unterhaltspflichtige Väter hingegen werden nicht nur ihrer Kinder-Kontakte "beraubt", sondern vegetieren auch unter dem betreibungsrechtlichen Existenzminimum. Sowohl die SKOS-Richtlinien (www.skos.ch) wie auch das Zürcher Sozialdepartement (vgl. Tages-Anzeiger vom 25.03.06) anerkennen, dass das soziale Existenzminimum deutlich (15% ohne Berücksichtigung aller Zusatzansprüche laut SKOS-Richtlinie vom April 2005) über dem betreibungsrechtlichen Existenzminimum liegt.

"Unsere Aufgabe ist es nun eben, uns um die Menschen zu kümmern, die zur Sozialhilfe berechtigt sind", antwortete die SKOS-Line am 27.01.04, als ich sie darauf hinwies, dass die Armuts-Realität nach den meisten Scheidungen (nur die wenigsten Alleinverdiener können zwei Familienhaushalte finanzieren) etwas anders ist als von ihr immer wieder dargestellt. Und die Caritas Zürich präsentiert ungeniert ein völlig falsches Budget einer alleinerziehenden Mutter. Statt angeblich CHF 2'500 erhält diese Frau mindestens CHF 3'300; mit einer ernstzunehmenden Erwerbstätigkeit (statt dem von der Fürsorge nicht anerkanntem caritas-Blog) könnten es nochmals CHF 850 mehr sein.

Haben Sie schon einmal von einer Armutsgefahr alleinerziehender Väter gehört? Sicher nicht, denn ein Vater erhält nur dann das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder, wenn er sicherstellen kann, dass er nicht fürsorgebedürftig wird!





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