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Publiziert: 04.02.2003 06:00

Studis sollen blechen
Studis sollen blechen

Von Ralph Straumann

Ich studiere Geographie und Politikwissenschaft an der Uni. Das Nebenfach Geologie habe ich an der ETH besucht. Mit einigem Interesse habe ich ETHLife angepeilt, um da Reaktionen auf die Ankündigung von gestern betreffend Beitragserhöhungen zu lesen. Bei der Lektüre des Artikels "Studis sollen blechen" hat sich bei mir aber grosse Ernüchterung eingestellt.

Ich habe zwar nicht wegen eines externen Weiterbildungsanlasses nicht am Streik teilnehmen können, bin aber bei der friedlichen Demonstration vor ca. 1 Monat mitmarschiert. Es stimmt, dass die Uni leider nach aussen gespalten erscheint. Tatsächlich haben keine Aktionen an der Uni Irchel stattgefunden. Der Umstand (s. Artikel Studis sollen blechen), dass sich die Mitglieder des Streikkomitees vor allem aus Studierenden der Phil I - Fächer rekrutieren, ist dafür wohl hauptsächlich verantwortlich. Ich empfinde es aber nicht so, dass die Studierenden der Uni Irchel die Problematik nicht erkennen. So haben wir auch bei uns rege Unterschriften für die Petition gesammelt.

Weiter gilt es noch zwei Dinge hervorzuheben. Für die Studierenden der Uni Zürich war und ist kein Ausbau der Stipendien- und Darlehensangebote vorgesehen. Ausserdem wissen wir alle, dass auch mit solchen Massnahmen niemals alle Härtefälle abgefedert werden könnten; schliesslich reicht auch heute das Geld kaum aus.

Das Statement von VSETH-Vorstand Arnd Bätzner kann ich auch nicht recht nachvollziehen: „Einen Streik halte ich bei den derzeitigen ETH-Studiengebühren von 550 Franken für völlig fehl am Platz; Auch bei einer massvollen Gebührenerhöhung.“ Wichtig sei primär, dass zusätzliche Gebühren auch tatsächlich zum Wohle der Studierenden eingesetzt würden und nicht in der Verwaltung versickerten.

Sicherlich kann man über den Streik als geeignete (?) Protestform diskutieren - und das wurde an der Universität auch getan. Allerdings impliziert vor allem der letzte Satz des obigen Statements meiner Meinung nach, dass die Mehreinnahmen infolge Erhöhung der Studiengebühren eingesetzt würden um Leistungen auszubauen bzw. um Leistungen, die momentan "etwas" im argen liegen (an der Uni z.B. die Betreuungsverhältnisse), zu verbessern.

Ich denke nicht, dass davon ausgegangen werden kann. Es ist klar - und es wird von den Akteuren auch so kommuniziert - dass es sich beim Ganzen um eine Sparaktion handelt. Die Mehreinnahmen würden natürlich zweckgebunden eingesetzt. Man darf aber meiner Meinung nach nicht der Versuchung erliegen, zu glauben, es würden mit dem Geld der Studenten Leistungen verbessert oder ausgebaut.

Ralph Straumann, rsm@access.unizh.ch





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