Ueber diese Ausstellung kann man dasselbe schreiben wie ueber unzaehlige andere Praesentationen sogenannter 'zeitgenoessischer Kunst' auch. Obwohl ich aber gewoehnlich kein Beduerfnis habe, mich durch Meinungsaeusserungen in Szene zu setzen, scheint mir die Verknuepfung der Ausstellung mit einer wissenschaftlichen Veranstaltung doch einen Kommentar wert.

In Kuerze: Das Thema der Ausstellung ist ohne Zweifel interessant. Bevor man jedoch die Bilder gesunder und kranker Menschen vergleicht, sollten nicht nur die Bezeichnungen 'gesund' und 'krank', sondern vor allem der heutzutage plattgewalzte Begriff 'Kunst' irgendwie definiert werden. Ich verweise auf das Buch 'Picasso war kein Scharlatan' von Ephraim Kishon sowie auf den 'gesunden Menschenverstand', der zwar immer wieder in Zweifel gezogen wird, fuer wissenschaftliches Prozedere jedoch herangezogen werden sollte. Jedenfalls ergeben sich daraus klare Entscheidungen:

1. Die Ansichten des 'Kuenstlers' Mariano ueber den Entstehungsprozess seiner Werke sind trivial - alle wirklichen Kuenstler schaffen aus dem Beduerfnis heraus, sich auf allerpersoenlichste Weise auszudruecken.

2. Im Gegensatz zu diesen hat aber jener - zumindest in den Bildern besagter Ausstellung - kuenstlerisch wertlose Farbkleckse prodzuiert. Dass somit zu den Werken der 'Kranken' eine Verwandtschaft besteht, ist ebenfalls trivial: Es handelt sich in beiden Faellen um visualisierten Schwachsinn.

3. Wer durch die beiden vorhergehenden Punkte in Rage geraten sein sollte, der ueberlege sich, ob er tatsechlich eine EIGENE Meinung hat oder vielleicht nicht doch durch die heutzutage zum Poebel vermassten 'Kaiser in neuen Kleidern' geblendet bzw. ein Opfer der zeitlosen menschlichen Dummheit geworden ist.

Mit aufrichtigem Gruss an alle Wahrheitsliebenden

Dieter Gleich