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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Forum
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Publiziert: 30.01.2002 14:00

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Praxis-orientiertes Arbeiten begrüssenswert

Frutiger Dominic

Sicher hat die ETH ihre Staerken, aber auch ich sehe Handlungsbedarf bei der Ausbildungsqualitaet in einem Land, dessen gesamtes Kapital aus geografischen Gruenden praktisch nur aus Bildung, Know-How, Innovation und Qualitaet besteht.

Ich koennte mir durchaus vorstellen, das ein hoehere Pruefungfrequenz ihre Vorteile hat: das Wissen muss dann verarbeitet werden, wenn es auch tatsaechlich gelehrt wird und nicht erst Monate spaeter, wo dieses Fach unter Umstaenden laengst von anderen Prioritaete ueberrollt wurde. Andererseits kommt so auch der enorme Pruefungsdruck in kleineren, leichter verdaulichen Happen und es liegen vielleicht sogar einmal ein paar Wochen Erholung drin, die im bisherigen System immer durch den unterschwelligen Vorbereitungsstress belastet werden.

Mehr Druck durch mehr Ranking finde ich allerdings problematisch: einerseits ist der jetztige Druck meiner Ansicht nach mehr als ausreichend, andererseits glaube ich an den Gedanken von Eigenverantwortung und vom individuellen Setzen von Massstaeben und Prioritaeten. Wer eine breite Ausbildung will, kann nicht ueberall zur Spitze gehoeren.

Motivation ist die Sache des Studenten, Qualitaet der Vorlesungen und der begleitenden Unterlagen dagegen Sache der ETH - und da gibt es tatsaechlich Handlungsbedarf: Kompetente Dozenten, die zugleich auch ueber befriedigende didaktische Faehigkeiten verfuegen, waren in meinem Studiengang eher Gluecksache.

Eine Attraktivitaetssteigerung des Arbeitsplatzes ETH fuer Dozenten, sowie regelmaessige serioese Dozierenden-Evaluationen scheinen mir daher dringend.

Der Ausbau der Infrastruktur macht zwar Fortschritte, aber auch hier gibt es keinen Anlass innezuhalten. Volle Interaktivitaet und Verfuegbarkeit online, wie sie Pascal Kaufmann an der NU gesehen hat, ist machbar und sinnvoll, ermoeglichen sie doch das individuelle Einteilen der Arbeitslast. Interdisziplinaritaet und flexibler Austausch zwischen den Departementen scheint mir ebenfalls sehr wichtig.

Ich kann die Erfahrung von Pascal Kaufmann und Pirmin Ulmann bezueglich der Umsetzung von Fachwissen in angewandte Praxiserfahrung nur bestaetigen. Ich habe bei meinem Aufenthalt an der Queen's University in Kingston, Kanada, feststellen muessen, dass ich zwar theoretisch ueber breites Fachwissen verfuege, andererseits aber vieles davon bereits wieder verlorengegangen ist, weil es nicht angewandt und damit auch nicht mit einer 'emotionalen' Verbindung verarbeitet wurde. Diese Art von Verarbeitungsqualitaet erreicht man nur durch praktische Anwendung.

Deshalb wuerde auch ich mehr Moeglichkeiten zur praxisorientierten Arbeiten oder Projekten zu jedem Zeitpunkt des Studiums begruessen. Insbesondere wenn auch flexible Anrechnungsmoeglichkeiten wie bei dem vorgeschlagenen SIROP Projekt vorliegen.





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