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Geisteswissenschaften wozu? --- |
Ingrid Kissling-Näf Ingrid Kissling-Näf, Sie sind nicht nur Theologin und Volkswirtschaftlerin, sondern auch Assistenzprofessorin für Forstliche Ressourcenökonomie an der ETH. Zur Zeit beteiligen Sie sich an verschiedenen Forschungsprojekten, u. a. zu internationalen Transfer- und Diffusionsmechanismen für Ökolabels. Nützt Ihnen Ihr Theologiestudium dabei irgend etwas? Ingrid Kissling-Näf: Ich habe von Anfang an Ökonomie studiert. Am Ende des Studiums war mir klar, dass ich nicht in der Kirche arbeiten wollte und dass mir sozialwissenschaftliche Fragen sehr viel Spass machen. Theologie hat mir insofern sehr viel gebracht, als es ein wirklich interdisziplinäres Studium ist. Sie sind Mitglied der Redaktion der Schweizerischen Zeitschrift für Politikwissenschaft, gehören der Arbeitsgruppe «Öffentliche Politiken» der Schweizerischen Vereinigung für Politische Wissenschaft an und sind im Kuratorium von ProClim sowie im Vorstand der Schweizerischen Akademischen Gesellschaft für Umweltforschung und Ökologie – Sie sind also bereits in relativ jungen Jahren gut in der Scientific Community verankert. Hätten Sie als Geisteswissenschaftlerin (Theologin) ähnlich gute Chancen für eine akademische Karriere gehabt? Ingrid Kissling-Näf: Diese Frage ist insofern schwierig zu beantworten, als es etwas Stochern im Nebel ist. Ich glaube persönlich, dass meine Chancen in den Geisteswissenschaften mindestens so gut, wenn nicht sogar besser gewesen wären. Wenn ich mir heute die vielen Gender-Stellen und Professuren in der Theologie anschaue, komme ich zu diesem Schluss. In der Ökonomie hat sich in dieser Hinsicht viel weniger verändert, das Problembewusstsein ist wahrscheinlich auch ein anderes. Ingrid Kissling-Näf, Departement Forstwissenschaften | |
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