Die Aktion "Bonus-29" ist eine flotte Sache mit dem Ziel, nicht nur exzellente Dissertationen zu erhalten sondern auch, dass diese vor dem 30. Geburtstag der Doktorierenden fertig sind.

Nun ist das (zu) hohe Alter von ETH-Doktorierenden nicht das einzige Problem mit dem Doktorat an der ETH Zürich, das mit dieser Aktion angegangen werden könnte. Nachdem 27% der studierenden Schweizer an der ETH weiblichen Geschlechts sind, aber nur 19% bei den Doktorierenden, fehlt es offenbar den jungen Frauen an Motivation, hier ein Doktorat zu machen. Ob dies an der fehlenden eigenen Motivation der jungen Frauen liegt oder (auch) daran, dass es immer noch ETH-Professoren gibt, die davor zurückscheuen, eine einheimische Doktorandin anzustellen - wer weiss. Wohl möglich, dass beides mitspielt. Um so wichtiger wäre es demnach, dass die Professoren speziell motiviert werden, sich um einheimische Doktorandinnen zu bemühen und junge Frauen zum Doktorat zu führen.

Warum nicht damit, dass man bei der Aktion "Bonus-29" für exzellente Doktoratsarbeiten von Schweizerinnen einen doppelten Bonus ausschüttet? Diese Aktion "2xBonus-29" könnte beendet werden, sobald Frauen zu gleichen Prozenten beim Doktorat vertreten sind wie bei den Studierenden - was sie bei der ausländischen Population mit je 28% Frauen bereits sind.

Katharina von Salis,

Stelle für Chancengleichheit von Mann und Frau