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Rubrik: Forum |
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Menschen-Klon-Projekt Arroganz ist schockierend |
Peter Keller Gewiss, es ist schockierend, mit welcher Arroganz die drei Forscher ihr Menschen-Klon-Projekt vorgestellt haben. Nicht weniger beklemmend ist aber auch die Vorstellung, dass die drei nicht die einzigen sind, welche das Machbare vor das Verantwortbare stellen. Der Vorschlag von Dieter Imboden, eine Art Genfer Konvention für die Forschung zu schaffen, ist deshalb verständlich. Doch, wer soll sie beschliessen und wer soll sie wie durchsetzen? Mir scheint, dass die Frage, welche Forschung gegenüber der Gesellschaft noch zu verantworten ist, in erster Linie in der Forschergemeinschaft selbst zu diskutieren ist. Wo sonst ausser innerhalb der akademischen Lehr- und Forschungsanstalten soll denn das individuelle und kollektive Bewusstsein gegenüber derart fundamentalen Fragen entwickelt und gepflegt werden? Diese Aufgabe kann m.E. weder an Ethik-Räte und andere spezielle Einrichtungen für besonders Interessierte delegiert noch allein mittels Konventionen erledigt werden. Vielmehr müssten diese Fragen auch Gegenstand einer ständigen Auseinandersetzung über alle disziplinären Grenzen hinweg innerhalb der gesamten Forscher- und damit auch der Hochschulgemeinschaft sein. Dabei sollte die Fragestellung von Dieter Imboden noch ausgeweitet werden: Nicht nur das Machbare zu machen kann unverantwortlich sein. Auch das Machbare nicht zu machen, kann verantwortungslos sein. Zu erkennen, was ungemacht bleiben soll und was gemacht werden soll, stellt deshalb eine der wohl schwierigsten aber auch wichtigsten, forschungspolitischen Herausforderungen für die Hochschulgemeinschaft und jedes ihrer Mitgleider dar. | |
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