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Rubrik: Mittwochs-Kolumnen Interview mit Professor R. Nesper Der erste Laborversuch mit zwölf |
Published: 18.11.2000 06:00 Modified: 20.11.2000 16:17 |
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Des Professors "Weihnachtsvorlesungen" sind legendär an der ETH. Er, der zwei Top-Jobs im Ausland ausgeschlagen hat, fühlt sich an der ETH puddelwohl.
Noch nie. Hat es noch nie brenzlige Situationen gegeben?Ganz selten. Ein kalkuliertes Risiko ist bei chemischen Versuchen im Labor immer dabei. Darum passt Chemie so gut zum übrigen Leben. Das ganze Leben ist lebensgefährlich. Chemie ist mindestens so sicher wie Autofahren und Flugzeugfliegen. Selbst banale Sachen wie Essen und Trinken führen ja manchmal zu unerwarte heftigen Reaktionen. Haben Sie eigentlich die Sprengmeisterprüfung?Keine eidgenössische, wenn Sie das meinen. Aber ich betrachte viele unbeschadet überstandene Versuche als eine Art von Sprengmeisterprüfung. So gesehen habe ich seit meinem 12. Lebensjahr ungezählte Prüfungen erfolgreich bestanden. Stimmt das, dass man als Professor an der ETH so gut verdient?Im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung sicher. Aber die Lebenskosten sind auch hoch. Um in Zürich ein nettes Haus zu bauen, bräuchte es - selbst bei einem Professoreneinkommen - zwei Leben. Wann waren Sie das letzte Mal verliebt?Ich bin permanent verliebt: In meine Frau, meine beiden Töchter, unsere Katzen und unsere Hündin. - Mit unterschliedlicher Intensität natürlich. Was ist die schönste Nebensache der Welt?Schwierig, weil es so viele schönste Nebensachen der Welt gibt. Bei mir sind es Sport, das heisst Inline-Skating und Segeln und Musik. Ich spiele Gitarre und singe gerne dazu Songs von Bob Dylan oder Eric Clapton - in seltenen Fällen wie z.B. bei der Weihnachtsvorlesung auch schon mal ein Schweizer Volkslied.
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