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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Mittwochs-Kolumnen
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Publiziert: 03.12.2003 06:00

150 Jahre ETH Zürich – Gestalten Sie mit!

Von Meinrad Eberle

Noch gut ein Jahr, und die ETH Zürich wird einen stolzen Geburtstag feiern können: ihren hundertfünfzigsten. Das ist in aller Regel Anlass, um Revue passieren zu lassen, was geleistet und erreicht wurde. Der Blick in die lange (Erfolgs-)Geschichte der ETH wird im Jubiläumsjahr mit Sicherheit nicht zu kurz kommen. Aber wir möchten das Jubiläum nutzen, um vor allem das Hauptanliegen der ETH ins Auge zu fassen: die Zukunft. Forschung und Lehre an der ETH Zürich sind zukunftsorientiert. Forschungsergebnisse bilden bekanntlich die Basis für das Morgen. Und unsere Studentinnen und Studenten werden für das Berufsleben von morgen ausgebildet – sie werden einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft leisten.

Wovon gehen wir aus? – Die ETH Zürich ist eine national und international ausstrahlende Universität, sie ist führend in Lehre und Forschung und setzt alles daran, diese Position auszubauen. Die ETH versteht sich als wichtiger Standortfaktor für Wissenschaft und Wirtschaft in der Schweiz. Sie ist aufgeschlossen, sucht und führt den Dialog mit der Gesellschaft und schafft erkennbar Mehrwert. All das soll im Jubiläumsjahr verstärkt ins Bewusstsein treten; bei ETH-Angehörigen und Zugewandten, aber auch bei jenen Leuten, die sich sonst kaum für ETH-Belange interessieren.

Ein Jubiläum will gefeiert sein – dazu wird es ausgiebig Gelegenheit geben. Ich persönlich erhoffe mir von diesem Anlass aber auch Bleibendes. Insbesondere, dass das Jubiläum hilft, die ETH besser in der Gesellschaft zu verankern. Denn wer Steuern zahlt, muss überzeugt sein, dass die beträchtlichen Geldmittel, die uns anvertraut werden, gut angelegt sind und Mehrwert schaffen. Die vorgesehenen Jubiläums-Projekte, zum Teil mit dauerhaftem Charakter, sind wesentliche Elemente für die Sicherung einer guten Zukunft unserer Institution.


Zur Person

Er habe keine Probleme, die Erfahrungen als Direktor des Paul-Scherrer-Instituts in die Projektleitung für das ETH-Jubiläum 2005 einzubringen, sagt Meinrad Eberle. „Zentral ist: Man muss wissen, was man will und fähig sein, das in eine Strategie, dann in ein Projekt und schliesslich in Wirklichkeit umzusetzen. Darauf beruht ja das gesamte Management-ABC“, so Eberle, bis 2002 ETH-Professor für Verbrennungsmotoren und Verbrennungstechnik. Einen wichtigen Unterschied gebe es aber doch: „Ich kann das Projekt ‚150 Jahre ETH’ niemandem verordnen, ich muss die ETH-Angehörigen dazu motivieren.“ Kürzer zu treten, war für für den zupackenden Workaholic nach seiner Pensionierung vor einem Jahr kein Thema. Von sich selbst sagt er, er sei „von den ausgezeichneten Rahmenbedingungen der ETH verwöhnt worden“. Dagegen sei vielen ETH-Angehörigen, auch Professoren, zuwenig bewusst, was sie an ihrer Hochschule haben. Mit Kritik werde verschwenderisch umgegangen, mit Lob weniger. „Das Jubiläum ist eine Chance, der enormen Qualität unserer ETH mehr Profil zu geben“. Das Jubiläumsjahr werde vieles sein, nur keine „Bier- und Wurst-Veranstaltung“, betont der Jubiläumsminister. „Discover ETH“ solle denn auch weniger zur Rückschau werden als Anlass zum Aufbruch. Je unorthodoxer, erfrischender, unschweizerischer das geschehe, umso besser.




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Ex-PSI-Chef, Jubiläums-Manager und ETH Life-Kolumnist: Meinrad Eberle

Mit Blick nach innen möchten wir versuchen, den Community-Geist zu fördern und das inter- und transdisziplinäre Arbeiten als ein neues Element unserer Kultur auszubauen.

ETH-Angehörige mögen sich die Frage stellen, ob das fürs Jubiläum vorgesehene Geld (welches nicht aus ordentlichen Krediten stammt), nicht besser an die Departemente verteilt werden soll. Ich möchte darauf so antworten: Verglichen mit den heutigen Departementsmitteln würden diese einmaligen Beträge keinen grossen Unterschied machen.

Und noch ein möglicher Einwand: Die Arbeitslast der Professorinnen und Professoren wird zunehmend als zu gross empfunden; und jetzt soll auch noch für das Jubiläum gearbeitet werden? – Ja, es ist eine Zusatzbelastung. Wir müssen lernen, uns den veränderten Anforderungen, welche uns die Gesellschaft stellt, anzupassen. Auch für das akademische Umfeld gilt, dass sich der Verkäufer- zum Käufermarkt gewandelt hat, ob uns das gefällt oder nicht. Es muss hinterfragt werden, ob es nicht allenfalls mit weniger Papier ginge (inklusive E-Mails), ob wir nicht viel mehr Aufgaben im direkten Kontakt erledigen könnten, ob wir die Effizienz nicht durch gemeinsame Wertvorstellungen steigern könnten. Und vielleicht überlegen wir uns, ob wir durch eine vermehrte Arbeitsteilung nicht mehr erreichen könnten. Es dürfte wohl kaum Sinn machen, dass alle alles tun – und davon gewisse Dinge nicht mit der nötigen Qualität.

Sie sehen: 150 Jahre ETH sind auch Anlass für einen ehrlichen, konstruktiven Blick auf uns selber. Gefeiert wird mit zahlreichen Veranstaltungen für die wichtigsten „Kunden“ der ETH: für die Meinungsbildner, die breite Bevölkerung, welche uns physisch und virtuell besucht, Gymnasien und schliesslich Sie, die Angehörigen der ETH Zürich. In den folgenden Kolumnen werde ich näher vorstellen was geplant ist. Und ich hoffe Sie für die Sache des Jubiläums, für die Zukunft unserer ETH, zu begeistern. Gestalten Sie mit, Sie sind unserer Kapital!




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