
Von Mauro Pfister
Manch einer mag geglaubt haben, meine Dezember-Kolumne sei die letzte gewesen. Fürwahr, nach etlichen Jahren an der ETH freue ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt. Den Abschied gibt es aber trotzdem in Raten, vom VSETH, von den Studentenparties (ich durfte gerade ein geniales Weekend am Challenge in Grindelwald verbringen) und von "ETH Life". So wird erst die Februar-Kolumne meine letzte sein.
Mit dem Studienabschluss stellt sich für viele erst die Frage, was sie eigentlich nun tun möchten. Das ist bedauerlich, leider aber auch nur allzu verständlich. Nach der Matura ist manch einer geneigt, ein interessantes Studium zu beginnen, ohne konkrete berufliche Pläne zu haben. Zu diesem Zeitpunkt ist das auch schwer, aber im Verlauf der Studienzeit ändert sich daran oft wenig. Ausser der akademischen Laufbahn wird einem ja an der ETH keine weitere Option direkt vor Augen geführt, ausser vielleicht derjenigen der Gründung eines Start-Ups, was für die wenigsten in Frage kommen dürfte. Mit dem Academic Career and Advisory Program (1) wird hier erstmals etwas Abhilfe geschaffen. Oft ist es denn auch für die Studierenden schwierig, sich während der Belastung durch die Diplomarbeit schon um den Berufseinstieg zu kümmern. Wir dürfen gespannt sein, wie das ACAP in ein paar Jahren seine ersten Klienten beim Übertritt ins Berufsleben begleiten wird.
Hilfe leisten bei diesem Übertritt auch private Firmen und das erst noch gratis. Nur: Diese haben ja selbstverständlich auch ein funktionierendes Businessmodell. Immer wieder ersuchen solche Unternehmen den VSETH und seine Fachvereine um Zusammenarbeit, wobei sich diese dabei geradezu als selbstlose Dienstleistung zu verkaufen versuchen. Ich selbst habe diesen Herbst von einer solchen Beratung profitiert. Nichtsdestotrotz ist bei mir, auch aufgrund von den Erfahrungen des VSETH im Bereich Hochschulrecruiting, substanzielle Skepsis übrig geblieben. Umso mehr ist deshalb das Engagement der ETH mit dem ACAP zu begrüssen.
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