|
Rubrik: News |
Print-Version
|
Bilder von Strahlen mit höchster Energie erwartet Hessi startet morgen Dienstag |
(res) Jetzt ist es so weit: Morgen Dienstag, 5. Februar, um 21.21 Uhr Schweizer Zeit, wird der Satellit High Energy Solar Spectroscopic Imager (Hessi) mit einer Pegasus Rakete von einem Flugzeug aus über dem Atlantik in Erdumlauf gebracht - dies die neueste Meldung, die am Sonntag bei einem äusserst erleichterten Astrophysiker Arnold Benz an der ETH eintraf. Hessi wird zum ersten Mal in der Geschichte der Astronomie Bilder von Strahlen mit höchster Energie aufnehmen, die einen Teil des Rätsels der Sonneneruptionen lösen werden (vergl. ETH Life vom 5. Juni 2001). Für die wissenschaftliche Auswertung steht an der ETH Zürich ein Datenzentrum und ein erwartungsvolles Team von Astronomen bereit. Benz rekapituliert: Die Zusammenarbeit der USA mit der Schweiz kam wegen der weltweit guten Position der Sonnenforschung an der ETH und der Expertise am Paul-Scherrer Institut für Weltraum-taugliche Instrumente und hochpräzise Bearbeitung grosser Werkstücke zustande. Satellit Hessi wurde nach dem Muster der "Small Explorer" der NASA entwickelt. Seine Konstruktion wurde erst im September 1997 beschlossen und nach dem Motto "faster, cheaper, better" in kürzester Zeit durchgeführt. Allerdings erlitt er einen Rückschlag um elf Monate, als die Sonnensegel bei einem fehlerhaften Rütteltest beschädigt wurden. "Trotzdem ist die Entwicklungszeit immer noch aussergewöhnlich kurz und mit ein Grund, dass das neue Weltraumteleskop modernste Technologie und viele technische Neuheiten enthält", betont Arnold Benz. Im Satelliten Hessi kommt erstmals eine Methode zum Einsatz, mit der Hochenergiestrahlen aus dem Weltall abgebildet werden können. Allerdings ist dies vorläufig nur für die stärksten Quellen am Himmel möglich, zum Beispiel Sonneneruptionen und Überreste von Supernovae, schränkt Benz ein.
|
Hessi wird Informationen über die Orte auf der Sonne liefern, wo energiereiche Teilchen aufschlagen und wie sie beschleunigt werden. Damit kommt vor allem das Rätsel der Sonneneruptionen ins Blickfeld. Für Arnold Benz bestehen berechtigte Hoffnung, dass Hessi einen wichtigen Teil davon lösen kann. An der ETH wurde hierfür in Zusammenarbeit mit den Instituten für Computersysteme und für Informationssysteme ein Datenzentrum eingerichtet. Informatiker und Astrophysiker entwickelten gemeinsam neue Methoden, damit die riesige Datenflut bewältigt werden kann. Bald werden aus den aus dem Weltall ankommenden Daten viele Bilder rekonstruiert und zur ersten Sichtung weltweit zur Verfügung gestellt. Die ersten Bilder sind ungefähr zwei Wochen nach dem Start zu erwarten, freut sich Professor Arnold Benz. |
||||||||||||
Literaturhinweise:
Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen. |