ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
Print-Version Drucken
Publiziert: 25.06.2003 06:00

Wirtschaftliche Entwicklung des Urserentals
Über die Zukunft nachdenken

(fw) Das Urserntal gilt nicht gerade als Boomregion. Seitdem die Arbeitplätze auf dem Waffenplatz Andermatt nicht mehr so sicher sind, haben sich die Perspektiven des Tals deutlich verschlechtert. Doch vielleicht wird nun die Renovation eines alten Kulturgutes dem Tal neue Impulse verleihen. Am letzten Donnerstag wurde in Hospental die renovierte Kaplanei St. Karl eingesegnet und wiedereröffnet. Das barocke Kleinod wurde in den Jahren 1718 und 1727 vom Urner Baumeister Bartholomäus Schmid erbaut. Die Bevölkerung nimmt die erfolgreich abgeschlossene Renovation nun zum Anlass, über die Zukunft des Tals nachzudenken.

Konkret stellt sich für die Eigentümerin, die gemeinnützige St. Karls-Gesellschaft (1), die Frage, wie das Pfrundhaus neben der Kapelle der Kaplanei wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden könnte und wie die Region als Ganzes davon wirtschaftlich profitieren könnte. Deshalb sollen nun mit Unterstützung der öffentlichen Hand und privaten Spendern drei Projekte lanciert werden, an denen sich auch Forschende der ETH Zürich beteiligen werden.

Die beiden ersten Projekte werden von einem Urner Unternehmer sowie dem emeritierten ETH-Professor Eberhard Ulich geleitet. Sie sollen zeigen, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen Telearbeitsplätze in Hospental eingerichtet werden könnten. Das dritte Projekt schliesslich ist breiter gefasst. Mitarbeitende des Instituts für Agrarwirtschaft der ETH Zürich (IAW) (2) unter der Leitung von Professor Peter Rieder planen, eine regionalwirtschaftliche Analyse des Urserentals zu erstellen.

Wie Kurt Zgraggen vom IAW erklärt, soll allen Unternehmern im Tal ein Fragebogen zugeschickt werden. Die Forschenden möchten von ihnen wissen, welche Vorleistungen sie wo beziehen und wohin sie ihre Produkte verkaufen. Danach lässt sich mittels einer Input-Output-Analyse aufzeigen, in welchen Bereichen eine wirtschaftliche Stärkung sinnvoll ist.


weitermehr

Die frisch renovierte Kaplanei St. Karl in Hospental. gross

Da man bei dieser Methode darauf angewiesen ist, Daten von allen Unternehmen zu erhalten, werden die Fragebogen anschliessend einzeln wieder eingesammelt. Dabei ergibt sich für die Forschenden die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch die Probleme der Bevölkerung genauer kennen zu lernen und diese in die Arbeit einzubeziehen.

Die Urschnerinnen und Urschner scheinen offenbar entschlossen zu sein, die Entwicklung des Tals selber in die Hand zu nehmen, wie Zgraggen berichtet. Die St. Karls-Gesellschaft konnte im Jahr 2002 nämlich über 40 Neueintritte verzeichnen, dies, nachdem während mehr als 20 Jahren niemand mehr beigetreten war.


Fussnoten:
(1) Link zur St. Karls-Gesellschaft: www.st-karl.ch/
(2) Homepage des Instituts für Agrarwirtschaft: www.iaw.agrl.ethz.ch/



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!