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Rubrik: News
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Publiziert: 05.07.2005 06:00

In der Schweiz fehlen rund 50'000 Plätze für die Kinderbetreuung
Auch ETH mit Warteliste

(res) Rund 50'000 familienergänzende Betreuungsangebote für Kinder im Vorschulalter fehlen in der Schweiz, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie (1) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) hervorgeht. Das heutige Angebot an Betreuungsplätzen schätzt die Studie auf rund 30'000. Konkret heisst das, um die Nachfrage zu befriedigen, wären bei einer gewünschten Betreuungsdauer von zwei Tagen in der Woche rund 50'000 zusätzliche Plätze notwendig. Aufgrund eines Simulationsmodells rechnen die Autorinnen und Autoren der Studie damit, dass die Nachfrage bis ins Jahr 2015 noch um gut 21 Prozent zunehmen könnte. Die Forscherinnen und Forscher hatten in einer ersten Phase der Studie rund 600 vorwiegend Schweizer Haushalte befragt. Diese Hauptstichprobe erweiterten sie um eine Umfrage bei 150 Familien kroatischer, italienischer und portugiesischer Nationalität. Wie markant die Verschiebungen sind, zeigt ein Blick auf die erste Umfrage.

21 Prozent würden es gern tun…

Lassen heute 10 Prozent der befragten Familien ihre Kinder in einer Krippe betreuen, würden sich bei der hypothetischen Wahl der Betreuungsform 30 Prozent dafür entscheiden. In die Obhut von Tagesmüttern geben derzeit 5 Prozent ihren Nachwuchs, 21 Prozent würden es gern tun. Die Untersuchung geht im weiteren auf die Faktoren ein, die das Nachfrageverhalten beeinflussen. Zentral ist dabei das Einkommen: Steigt der Lohn um 10 Prozent, nimmt die Nachfrage um 5,6 Prozent zu. Ein wichtiger Faktor sind auch die Preise der Krippen: Wird das Angebot um 10 Prozent teurer, sinkt die Nachfrage um 12 Prozent. - Die Untersuchung liefert erstmals wissenschaftlich gesicherte Zahlen zur Nachfrage nach familienergänzender Tagesbetreuung von Kindern im Vorschulalter. Erarbeitet wurde sie vom Forschungs- und Beratungsbüro Infras, vom Istituto Microeconomia e Economia Pubblica der Universität Lugano und vom Beratungsbüro Tassinari/Schrottmann. Die beiden letzt genannten haben gleichzeitig die Geschäftsleitung der ETH/UNI Stiftung für Kinderbetreuung im Hochschulraum Zürich (kihz) inne.

200 Kinder auf der ETH-Warteliste

Wie sieht es an der ETH aus? - Sergio Tassinari, Co-Geschäftsleiter kizh (2): "Auch im Hochschulraum ist die Nachfrage nach Krippenplätzen hoch. Eine Auswertung der Warteliste im Januar dieses Jahres bei den zehn hochschulnahen Kindertagesstätten erbrachte mindestens 200 wartende Kinder, die mindestens 130 Betreuungsplätze erfordern."


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Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen - hier ein Bild aus dem Spielangebot für Kinder am Sommerfest - kann auch an der ETH nicht gedeckt werden. gross

Was müsste also im Hochschulraum und vom wem dringend an die Hand genommen werden? Ria-Elisa Schrottmann, Co-Geschäftsleiterin kihz: "Ein Ausbau des Betreuungsplatzangebotes im Hochschulraum hat angesichts der Nachfrage oberste Priorität. Dieser sollte in enger Kooperation mit der öffentlichen Hand erfolgen. In der Stadt Zürich sind an verschiedenen Orten Ausbaupläne vorhanden. Innerhalb des Hochschulraumes müsste zudem das Optimierungspotenzial bei den bestehenden Kindertagesstätten geprüft werden." Als weiteren Schritt sieht Schrottmann, dass bereits bei neuen Bauprojekten Raum für die Nutzung als Kindertagesstätte mitgeplant werden müsste. "Wünschbar wäre natürlich der Bau einer weiteren Kinderkrippe an zentraler Lage und in der Grösse der KiKri Bülachhof oder der Kikri Hönggerberg", so Ria-Elisa Schrottmann.

Wie soll denn all das Wünschbare finanziert werden und für alle Elternteile noch erschwinglich bleiben? Sergio Tassinari: "Die Betreuung in den Kinderkrippen des Hochschulraums ist für den grössten Teil der Eltern erschwinglich, da die Kosten einkommensabhängig ausgestaltet sind und die beiden Hochschulen Unterstützungsbeiträge leisten. Eine wichtige Forderung der Studie ist hier also umgesetzt."


Fussnoten:
(1) Download der Kurzfassung der Studie unter: www.infras.ch/d/lt_index.html
(2) Stiftung für Kinderbetreuung im Hochschulraum Zürich (kihz): www.kihz.ethz.ch



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