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Rubrik: News
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Publiziert: 20.02.2002 06:00

Erster Weiterbildungskurs "Pharmabusiness für Einsteiger"
Pharma goes Business

(nst) Pharmazeutische Wissenschaften und Geschäftswelt - eine Beziehung, die nahe liegt. Denn nicht jeder Pharmastudent arbeitet später in einer Apotheke, und längst nicht jede Doktorin der Pharmazie forscht nach ihrem Abschluss an der ETH in einem Labor von, sagen wir, Novartis. Manch eine/n verschlägts ins Management eines Pharmaunternehmens. Eher erstaunlich darum, dass bis jetzt zum Beispiel die Mechanismen des Pharma- und Gesundheitsmarkts oder des wichtigen Bereichs Patente und Lizenzen im Curriculum der Pharmazeutischen Wissenschaften an der ETH kaum eine Rolle spielen.

Daran soll sich jetzt etwas ändern: Vergangene Woche fand am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH auf dem Irchel erstmals ein erster eintägiger Weiterbildungskurs "Pharmabusiness für Einsteiger" statt, der vorderhand noch der Stufe Nachdiplom und fortgeschrittenen Studierenden vorbehalten blieb. Organisiert wurde er vom Pharmacenter Uni Basel/ETH Zürich. Dass der Kurs einem Bedürfnis entspricht, zeigt die überraschend hohe Zahl an Teilnehmern: insgesamt erschienen deren 75, die meisten Doktorierende der ETH oder der Universität Basel.


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"Ein Arzneimittel in seiner Gesamtheit ist eben ohne seinen Markt nicht zu verstehen", erklärt Gerd Folkers, ETH-Professor für pharmazeutische Chemie, der den Kurs mit initiiert hat. Dazu gehöre auch ein Verständnis für Entwicklungskosten, die heute bei ca. 700 Millionen US-Dollar für ein neues Arzneimittel liegen, sowie für Umsatzerwartungen, Produktion und so weiter. "Daraus leitet sich wiederum ab, globale Märkte und deren Sicherheitsprobleme zu verstehen", so Folkers. Pharma-Fachleute brauchten auch Wissen über Logistik, über genomisch bedingte Wirkungseinschränkungen wie Abbaureaktionen und kontext-bedingte wie etwa die Ernährung. Die jungen Leute müssten sensibilisiert werden für einen auch wegen seiner juristischen Regulierung hochkomplexen Markt.

Fachleute aus den Sektoren Pharmaindustrie, Venture Capital und Patentrecht gaben Einblick in aktuelle Entwicklungstendenzen des Pharmamarktes, in Trends bei Forschung und Entwicklung, ins Patentwesen und führten ein ins ABC der Investitionsrechnung. Laut Verena Renggli, verantwortlich für den Bereich Nachdiplomstudium am ETH-Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, ist das Feedback der Teilnehmenden auf die Referate überwiegend positiv. Angeregt wird, solche Kurse künftig auf zwei Tage auszubauen. "Ziel ist, bereits im kommenden Herbst den nächsten Kurs anzubieten." Laut Pharmazie-Professor Gerd Folkers soll Businesswissen auch im neuen Diplomstudium als Wahlfach angeboten werden.




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