(pd/res) Die Jugendarbeitslosigkeit ist dramatisch. Viele Lehrlinge suchen nach ihrem Abschluss eine Arbeitsstelle. So ist es eigentlich erstaunlich, dass im Frühjahr das Angebot der ETH Zürich, stellenlosen Lehrabgängern mit einem Praktikumsplatz eine Zwischenlösung zu bieten, nur mässig genutzt wurde. "Zuerst gab es auf die Lancierung des Projekts 'Stellenlose Lehrabgänger im Kanton Zürich' an der ETH Zürich im Frühjahr dieses Jahres keine Reaktionen", erklärt Dieter Schorno, Leiter Berufsbildung Lernende – bis vor kurzem noch "Lehrlingswesen" gennannt. Im Juni habe die Zusammenarbeit mit der Regionalen Arbeitsvermittlung Zürich (RAV) dann doch erste Früchte getragen. Zwei Jugendliche hätten nach ihrer Anstellung an der ETH eine neue Herausforderung gefunden. Im neuesten Bulletin der "Berufsbildung Lernende" berichtete Dieter Schorno, dass sich auf Bemühen der ETH inzwischen sieben Interessierte via RAV Zürich gemeldet hätten. Fünf von ihnen hätten einen Praktikumsplatz an der ETH erhalten. Eine Jugendliche habe innerhalb einer Woche bereits eine Anstellung gefunden, eine Person nach gut zwei Monaten. "Ein Jugendlicher ist noch bei uns, ein weiterer stellenloser Lehrabgänger hatte eine mangelhafte Ausbildung hinter sich, so dass wir eine zusätzliche Schulung empfohlen haben", so Schorno. Erstaunlicherweise handle es sich bei den an der ETH Aufgenommenen durchwegs um Informatiker. Es hätten sich keine Kandidaten aus anderen Berufsrichtungen gemeldet.
Wo liegen die Ursachen? – An den Bemühungen der ETH Zürich könne es nicht liegen, ist Dieter Schorno überzeugt. Er vermutet: "Es sind weniger die an der ETH zum Teil fehlenden Berufsgattungen, die eine Rolle spielen. Die Probleme liegen eher bei den stellenlosen Lehrabgängern selbst, sind mit ihren schlechten Noten und Beurteilungen, einem schwierigen sozialen Umfeld zu begründen." Es könnte aber auch sein, dass das Praktikum – von der RAV bezahlt – keine finanziellen Anreize schaffe. Das Angebot, stellenlose Jugendliche für ein begrenztes Praktikum an der ETH aufzunehmen, würde vorderhand aufrecht erhalten. Der Kontakt mit der RAV bleibe bestehen.
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Am 6. Juli feierten 40 junge Frauen und Männer ihren Ausbildungsabschluss an der ETH. gross
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40 junge Leute haben dagegen ihre Lehrzeit an der ETH mit einem kleinen Fest am 6. Juli erfolgreich abgeschlossen. Nur einer hat es nicht geschafft und wird das Jahr wiederholen. Denjenigen, die nach ihrem Abschluss noch keine Arbeitsstelle gefunden haben, machte die ETH ein Überbrückungsangebot, so Dieter Schorno. Aus der Erfahrung der letzten Jahre heraus, sieht er deren Situation positiv: "Wir sind überzeugt, dass auch die fünf Personen, die heute noch keine Stelle haben, innert der maximal vier Monate eine finden werden." Unproblematischer zeigte sich hingegen die Arbeitswelt für 40 Lehrlinge sowie Praktikanten und Praktikantinnen, für die der 22. August der offizielle Starttag an der ETH Zürich war. Dieser Tag war aber auch für alle noch in der Ausbildung Stehenden der Beginn des neuen Lehrjahres. Und hier gilt es, sich an einige Neuerungen zu gewöhnen, die der Berufsbildung (nicht mehr Berufsausbildung) dank des neuen Berufsbildungsgesetzes in Haus stehen. Das Projekt "Begriffe" soll laut Dieter Schorno bis Ende Jahr abgeschlossen sein, das heisst, Dokumente, Webpage oder Handbuch zur Qualitätssicherung sollen bis dahin aktualisiert sein. Zudem: Ab Sommer 2006 wird eine neue Lehrstelle besetzt werden können. Die Berufsbildungskommission (bisher Bako) beschloss, eine Automonteur-Grundbildungsstelle anzubieten.
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