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Rubrik: News
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Publiziert: 21.12.2006 06:00

ETH-Forschende am Skispringen in Engelberg
Wie gross darf die Schanze denn sein?

(ga) Der Skispringer und ETH-Student Simon Ammann ist am vergangenen Wochenende in Engelberg fast an die Spitze der Rangliste geflogen. Doch neben der Schanze und dem Anlauf waren weitere 18 ETH-Mitarbeitende im Einsatz: Forschende des Instituts für Biomechanik vermassen mit 17 hoch spezialisierten Videokameras, die bis zu 200 Bilder pro Sekunde aufzeichnen, die Flugbahnen der Sportler.

Gefährliche Landungen

Die Messung wurde im Auftrag des Internationalen Skiverbands FIS durchgeführt. Sie soll zeigen, ob die Schanzenbaunormen aktualisiert werden müssen. Dazu platzierte das Team von Hans Gerber und Jachen Denoth die Kameras an 17 vorgängig errechneten Messpunkten, von denen aus sich die Flugbahn anhand der aufgezeichneten Bilder am Computer dreidimensional nachzeichnen lässt. Auch An- und Auslauf wurden in die Messung einbezogen. Die ausgewerteten Daten werden mit jenen verglichen, die 1994 in Oberstdorf (D) erfasst wurden. So lässt sich erkennen, ob und wie sich die Flugbahnen der international besten Skispringer durch die Entwicklung von Materialien und Sprungtechnik in den letzten Jahren verändert haben. In die Berechnung fliessen auch die neusten Erkenntnisse mit ein, was die Belastbarkeit der Springer anbelangt. „Vor allem, wenn sie erst im flacheren Teil der Schanzenanlage auf den Boden aufsetzen, sind sie einem enormen Druck ausgesetzt“, erklärt Hans Gerber, der das Labor für Messtechnik und Informationstechnologie leitet.

Langjährige Zusammenarbeit

Die Werte können extrapoliert, also auch auf grössere Schanzen übertragen werden. Dies ermöglicht es der FIS, die daraus resultierenden Baunormen weltweit anzuwenden. Die Baunormen der Weltcup-Schanzen basieren seit 20 Jahren auf den Berechnungen von Flugbahnkurven, die an Wettkämpfen vermessen werden. Das Institut für Biomechanik hat zusammen mit Hans-Heini Gasser und dem Ausschuss für Schanzenbau der FIS die theoretischen Grundlagen dafür geschaffen. An der Skiflug-Weltmeisterschaft 1976 in Oberstdorf wurden sie erstmals angewendet. An der Messung interessiert sind auch die Sportler. Sobald die Auswertung der Daten abgeschlossen ist, wird sich Bernhard Schödler, der Trainer von Simon Ammann, die Flugbahnkurven ansehen.


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Messen im unwegsamen Gelände: Forschende des Institut für Biomechanik nehmen die Skispringer in Engelberg auf. (Bild: zVg)




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