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Rubrik: News
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Publiziert: 17.11.2003 06:00

Tochtertag an der ETH Zürich
Wie der Vater, so die Tochter?

(fw) "Eigentlich habe ich gedacht, dass mein Vater mehr am Mikroskop sitzt und nicht so viel am Computer arbeitet", meint die zehnjährige Franziska. So wie viele andere Mädchen zwischen der 4. und 9. Schulklasse hat auch die Tochter von Andreas Schmid, Oberassistent am Institut für Biotechnologie, ihren Vater am letzten Donnerstag zur Arbeit begleitet. Bereits zum dritten Mal wurde dieses Jahr der Tochtertag (1) in der Schweiz durchgeführt. Erstmals hat sich auch die ETH an der Aktion beteiligt.

Dass am Tochtertag nur Mädchen die Eltern am Arbeitsort besuchen dürfen, hat seinen guten Grund. "Drei von vier Mädchen wählen ihren Traumberuf aus nur gerade zwanzig Berufen aus; bei den Knaben sind es hingegen hundert verschiedene Berufe", erklärt Carla Zingg, Co-Gleichstellungsbeauftragte der ETH. Und ihre Kollegin Brigitte Manz-Brunner ergänzt. "Am Tochtertag sollen gezielt die Mädchen ein breiteres Berufsspektrum kennen lernen." Der Einblick in die konkrete Berufswelt scheint die Mädchen durchaus zu faszinieren. Franziska jedenfalls findet den Besuch bei ihrem Vater sehr spannend. Biochemikerin will sie allerdings nicht werden, meint sie. "Ich möchte eher Architektur studieren."

Andreas Schmid erklärt seiner Tochter Franziska, wie er Bakterien untersucht. gross

Auch die Töchter von René Rohr, technischer Assistent am Institut für Geomechanik, wollen einen anderen Beruf ergreifen als ihr Vater. Er hat ihnen an diesem Tag die Labors gezeigt, in denen er arbeitet, und mit ihnen ein Praktikum vorbereitet, an dem sie teilnehmen dürfen. Den Blick hinter die Kulissen finden die beiden Teenager zwar eindrücklich. Doch dass sie sich einmal mit Bodenproben herumschlagen werden, können sie sich nicht vorstellen. Fabienne (15) möchte Kosmetikerin werden, und Gabriella (13) will mit kleinen Kindern arbeiten.


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Fabienne und Gabriella (rechts) mit ihrem Vater René Rohr im Bodenpraktikum. gross

Ganz andere Vorstellungen von ihrem Beruf haben hingegen Sarah (14) und Olivia (12), die Töchter von Peter Frischknecht und Gaby Frey von der Stabsstelle des Departements Umweltnaturwissenschaften. Die Jüngere will Schauspielerin werden und kann sich eine Arbeit im Büro gar nicht vorstellen. Und Sarah möchte entweder Umweltwissenschaften studieren oder Polizistin werden. Frischknecht ist überzeugt, dass der Besuch im Büro den Mädchen trotzdem etwas gebracht hat – und sei es nur die Einsicht, dass man das, was man in der Schule lernt, im richtigen Leben auch anwenden kann.

Ob der Tochtertag an der ETH ein Erfolg war, lässt sich schwer beurteilen. Eine kleine Umfrage bei etwa 40 Instituten zeigt, dass es an der ETH nur wenige Eltern gibt, die an der Aktion überhaupt teilnehmen konnten. Diejenigen, welche eine Tochter im "richtigen" Alter haben, scheinen ihre Mädchen aber grösstenteils zur Arbeit mitgenommen zu haben.

Sarah und Olivia haben bei ihren Eltern Peter Frischknecht und Gaby Frey den Alltag im Büro kennengelernt. gross


Fussnoten:
(1) Informationen zum Tochtertag: www.tochtertag.ch/



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