ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
Print-Version Drucken
Publiziert: 03.05.2002 06:00

Freier Zugang bei PNAS und weitere Initiativen
Zunehmende Öffnung

(cm) Von Albanien bis Jemen, von Angola bis Vanuatu - 81 Entwicklungsländer erhalten neu freien Zugang zum Wissenschaftsjournal PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) unmittelbar nach der Publikation . Dies teilte das Magazin im Editorial vom 30. April mit. Die freie Verteilung ist der letzte Schritt von den PNAS, um die Verbreitung von wissenschaftlicher Information in Entwicklungsländern zu fördern.

Nachdem durch das Internet die zeitliche Barriere beim Zugang zu wissenschaftlicher Literatur aufgehoben wurde, versuchen nun die PNAS die entstandene ökonomische zu beheben. Als Flaggschiff-Journal der National Academy of Sciences hoffen sie auch eine Führerrolle beim freien Angebot von wissenschaftlicher Literatur spielen zu können.

Freier Zugang: aktuelles Thema

Das Thema des freien Zugangs scheint grundsätzlich virulent zu sein in den Wissenschaften. So wurde letztes Jahr die Public Library of Science (PLoS) (2) lanciert, die den freien Zugang zu allen naturwissenschaftlichen und medizinischen Journals nach sechs Monaten fordert, was die PNAS bereits gewährleisten. Da viele Journals der Forderung trotz einer Boykottandrohung nicht nachgekommen sind, will die PLoS einen neuen Verlag gründen (3).


weitermehr

Eine weitere Bewegung ist die in diesem Februar 2002 lancierte Budapest Open Access Initiative (BOAI) (4) durch das Open Society Institute (OSI). Das Ziel der bis jetzt erst von einer Handvoll ETH-Angehörigen unterstützten Initiative ist: Frei zugänglich im Internet soll jene Literatur sein, die Forschende ohne Erwartung, hierfür bezahlt zu werden, veröffentlichen. Zu dieser Kategorie gehören zunächst Beiträge in Fachzeitschriften, die ein reguläres Peer-Review durchlaufen haben, aber auch z.B. Preprints, die (noch) nicht begutachtet wurden, und die online zur Verfügung gestellt werden sollen, um Kollegen über wichtige Forschungsergebnisse zu informieren bzw. deren Kommentare einzuholen. Somit soll im Gegensatz zur PLoS nicht nur den Zugang zu Fachzeitschriften sondern auch zu Open Access-Archiven ermöglicht werden.

Das OSI "Information Program" verpflichtet sich, für die Dauer von drei Jahren jährlich 1 Million US Dollar zur Förderung von Open Access-Projekten zu vergeben. Das OSI ist eine private Stiftung, die die Entwicklung und Implementation von Programmen in der Zivilgesellschaft, Erziehung und Bildung, Medien, Public Health, Frauen- und Menschenrechte fördert, ebenso Bemühungen um soziale, gesetzliche und wirtschaftliche Reformen. Es wurde 1993 vom in Ungarn geborenen Financier und Philanthropen George Soros gegründet.


Fussnoten:
(1) PNAS-Editorial vom 30. April: www.pnas.org/cgi/content/full/99/9/5751
(2) ETH-Life-Artikel "Leere Drohung" zur PLoS: www.ethlife.ethz.ch/tages/show/PublicLibraryofScie.html
(3) Brief der PLoS vom 31.08.01 www.publiclibraryofscience.org/plosLetterUpdate.htm und ETH-Life-Bericht dazu www.ethlife.ethz.ch/news/show/VerlagfrPLoS.html#fussnoten
(4) Budapest Open Access Initiative: www.soros.org/openaccess/g/



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!