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Rubrik: News
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Publiziert: 12.05.2004 06:00

Ausstellungseröffnung: Franz Gertsch – Aquarelle – Schottland 1961-1965
Der Gertsch vor Gertsch

(ae) Die Graphische Sammlung (1) der ETH Zürich widmet sich in der gestern eröffneten Ausstellung ganz dem Schweizer Maler Franz Gertsch. Vom 12. Mai bis 9. Juli zeigt sie eine eher unbekannte Seite seines Schaffens – die Schottland Aquarelle der frühen sechziger Jahre. Gertsch malte die relativ grossformatigen Aquarelle während dreier Schottlandreisen von 1961 bis 1965. Bei jeder dieser Reisen suchte er bestimmte Landschaften erneut auf – Landschaften, deren Bilder in ihm weitergelebt hatten. Einige seiner Aquarelle seien erst aus der Verschmelzung von Erinnerung und erneuter Wahrnehmung entstanden, erklärt dazu Paul Tanner, Kurator der Ausstellung.

Doch Gertsch, bis zu diesem Zeitpunkt ein figurativer Maler, stellte sich in den einsamen Gegenden Schottlands auch einer persönlichen Herausforderung – dem abstrakten Expressionismus. Dieser tauchte Mitte der vierziger Jahre erstmals in Nordamerika auf. Bedeutende Vertreter waren Jackson Pollock sowie Mark Rothko. Unter Verzicht auf verstandesmäßige Konzepte, versuchten die Maler eine symbolisch-assoziative Formsprache zu finden. In den fünfziger und frühen sechziger Jahren war diese Strömung der abstrakten Kunst auch in Europa gross in Mode.

Der Realist Gertsch hoffte in der Abgeschiedenheit Schottlands eine eigene Antwort auf diese neue Richtung zu finden. Im flüssigen und abstrahierenden Aquarellieren erkannte er eine Möglichkeit, sich dem damals aktuellen Hauptstrom des abstrakten Expressionismus anzunähern, ohne sich als figurativer Maler aufzugeben.

Franz Gertsch: Schottland 1965 gross


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Franz Gertsch: Schottland 1965 gross

So stand für ihn das Zeichnen in dieser Zeit nicht im Vordergrund – sondern das Fliessen-Lassen, das Malen, nass in nass.

Die Ausstellung versucht die Schottland-Aquarelle mit den späteren grossen Holzschnitten Gertschs in Verbindung zu setzen. Darum werden auch einige Holzschnitte aus dem aktuellen Schaffen ausgestellt. So der „Waldweg“ aus dem Jahr 2002.


Franz Gertsch: Kurzbiografie
auflistungszeichen Am 8. März 1930 Franz Gertsch wird in Mörigen am Bielersee geboren
auflistungszeichen 1947-50: Ausbildung in der Malschule Max von Mühlenen, Bern
auflistungszeichen 1950-52: Weiterbildung bei Hans Schwarzenbach, Bern
auflistungszeichen 1961-65: Drei Schottlandreisen; Schottland Aquarelle
auflistungszeichen 1969: Erste grossformatige, realistische Gemälde
auflistungszeichen 1972: Teilnahme an der documenta V; Internationaler Durchbruch
auflistungszeichen 1986: Einstellen der Malerei; Beginn grossformatiger Holzschnitte
auflistungszeichen 1994: Wiederaufnahme der Malerei
auflistungszeichen 2002: Eröffnung des Franz Gertsch Museums in Burgdorf
auflistungszeichen Gertsch lebt und arbeitet in Rüschegg im Schwarzenburgerland im Kanton Bern.




auflistungszeichen Ausstellung: 12. Mai. bis 9. Juli 2004, im Hauptgebäude E52, Mo-Fr 10-17, Mi 10-19, Eintritt frei
auflistungszeichen Kunst am Montag Mittag: Thematische Führungen jeweils montags von 12.30 bis 13 Uhr im Ausstellungsraum


Fussnoten:
(1) Homepage der Graphischen Sammlung: www.gs.ethz.ch/



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