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Rubrik: News
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Publiziert: 27.11.2003 06:00

Organische Schadstoffe in der Luft
Der Wald als Filter

(mib) Der Wald ist ein riesiger Filter für Luftschadstoffe. So steht es in den meisten Lehrbüchern der Umweltwissenschaften. Doch wie er genau funktioniert und welche Schadstoffe filtriert werden – wenn überhaupt –, darüber ist bis heute erst wenig bekannt. Das stellten Martin Scheringer vom ETH-Institut für Chemie- und Bioingenieurwissenschaften und Thomas E. McKone von der University of California in Berkeley, fest, als sie im Mai 2002 an einer Konferenz in Wien mit Fachkollegen diskutierten. Daraus entstand die Idee, das Thema im Fachmagazin „Stochastic Environmental Research and Risk Assessment“ aufzunehmen und anhand von zwei Fragen zu diskutieren: Gibt es einen „Forest Filter Effect“ oder einen „Vegetation Filter Effect“ für organische Schadstoffe? Und wie funktioniert er qualitativ und quantitativ?

Nun liegen die Antworten vor (1). Allerdings sind die Fragen nicht restlos geklärt. Fest steht: Der Wald hat einen Filtereffekt. Das Team um Martin Scheringer konnte dies mit einem Modellversuch feststellen. Dabei zeigte sich, dass die Konzentrationen an organischen Schadstoffen – eingesetzt wurden Chemikalien wie das Insektizid DDT – in der Luft abnahmen, gleichzeitig die Konzentration im Boden aber nicht zunahm.


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Sind Wälder ein Filter für Schadstoffe? Wissenschafter sind dieser Frage nachgegangen. Bild: Universität Freiburg

Allerdings, so gibt Thomas McKone zu bedenken, sei nicht klar umschrieben, was als Filterwirkung zu verstehen ist. Auch andere Autoren setzen in ihren Beiträgen Fragezeichen, woraus man schliessen kann, dass noch viel Forschungsbedarf besteht. Im Editorial schreiben Martin Scheringer und Thomas McKone: „Wir ermutigen dazu, die Beiträge zu lesen und eine eigene Meinung zu bilden über die Möglichkeit von Pflanzen, Schadstoffe aus der Atmosphäre zu entfernen.“


Fussnoten:
(1) Is there a „Forest Filter Effect“ for airborne organic pollutants?, Stochastic Environmental Research and Risk Assessment, 2003, 17(4): 229-230.



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