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Rubrik: News
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Publiziert: 05.06.2007 06:00

ETH-Geologen lassen Steine sprechen
Erlebnis Geologie

Gibt es in der Schweiz Gold? Wie kommen Haifischzähne in die Berge? Gibt es Tsunamis auch in der Schweiz? Antwort auf diese und andere Fragen gaben Geologen am 1. und 2. Juni am Event „Erlebnis Geologie“ an 158 Standorten in der ganzen Schweiz. Im Rahmen des Subprojekts „Zürich von unten“ beteiligte sich die ETH mit zwei Infoständen daran.

Florian Wehrli

Auch wenn sie nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, die Arbeit der Geologen ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Sie liefert die Grundlage für sauberes Trinkwasser, sichere Bauten und Strassen und sogar für Alltagsgegenstände wie Zahnpasta. Der Verein „Erlebnis Geologie“ (1) will mit dem Event die Bevölkerung für die Bedeutung der Geologie sensibilisieren und aktiv daran teilhaben lassen. Er besteht aus Vertretern von Behörden, Hochschulen, Museen, Fachverbänden, der Industrie und dem Tourismus. Gemeinsam wollen sie mehr Aufmerksam für ihren Fachbereich wecken und die Geologie für die Öffentlichkeit greifbarer machen. Die Veranstaltung soll der Öffentlichkeit die Bedeutung der Geologie im Hinblick auf das „Internationale Jahr des Planeten Erde 2008“ der Unesco näherbringen.

Geologie fürs Volk

In Zürich wurde die Tramlinie 4 zum Geologietram, welches die zehn Stationen von „Zürich von unten“ verband. Das Departement Erdwissenschaften der ETH (2) unterhielt am Bellevue den Infostand „Was verzellt min Stei?“. Interessierte konnten sich von Studenten, Doktoranden und Dozenten ihre mitgebrachten Steine identifizieren und erklären lassen. Das Angebot stiess auf Interesse verschiedenster Art.

Dr. Eric Reusser testet Edelsteine auf ihre Echtheit gross


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Ein Student der Erdwissenschaften macht Geologie greifbar gross

Esoteriker wollten sich die Kraft ihrer Heilsteine bestätigen lassen, Mütter liessen sich seltene Mineralien zeigen während ihre Kinder im Sand nach versteinerten Haifischzähnen suchten und Sammler hofften darauf, einen seltenen Fund aus dem Urlaub mitgebracht zu haben. Geologie fürs Volk eben. Wer die Echtheit eines Edelsteins überprüfen lassen wollte, konnte dies am Institut für Mineralogie und Petrographie in der Clausiusstrasse tun. Mit Hilfe der Raman-Spektroskopie lassen sich Schmucksteine ohne Schaden für das Objekt analysieren. Für manchen Besitzer bestand der Schaden vielmehr darin, wenn Dr. Eric Reusser vom Institut für Mineralogie und Petrographie ihm mitteilen musste, dass sein vermeintlicher Edelstein in Wahrheit nur ein buntes Stück Glas ist.

Veranstalter sind zufrieden

Rund 10'000 Personen haben in der ganzen Schweiz an den verschiedenen Events teilgenommen. Obwohl man in der Planungsphase ursprünglich ein Publikum von 100'000 Personen ansprechen wollte, sind die Organisatoren zufrieden. Laut Pierre Gander, Präsident des Vereins „Erlebnis Geologie“, sei es gelungen „beispielhaftes Wissen zu vermitteln und Verständnis zu wecken für eine Materie, die viel näher am Alltag ist als allgemein vermutet.“ Die Veranstaltung soll künftig alle drei Jahre stattfinden. Das nächste Mal am 4. und 5. Juni 2010. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Landestopographie entsteht ausserdem eine Schweizerkarte, auf welcher die dauerhaften „GeoEvents“ wie Schauhöhlen oder Ausstellungen in Museen verzeichnet sind.


Fussnoten:
(1) www.erlebnis-geologie.ch
(2) www.erdw.ethz.ch



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