(rok) Rund 2500 Mittelschülerinnen und Mittelschüler haben sich für die beiden ETH-Informationstage vom 11. und 12. September angemeldet. Vergangenes Jahr waren bei der zuständigen Stelle des Rektorats noch 3200 Anmeldungen eingegangen. Dieser Rückgang erstaunt, konnte man doch eher eine Zunahme erwarten, weil Kantone wie Zürich und Luzern doppelte Maturitätsjahrgänge stellen.

Aus dem Kanton Zürich liegen 420 Anmeldungen vor, nicht mehr als vergangenes Jahr. Zum Vergleich: Als letztes Jahr der Kanton Bern seine doppelten Maturitätsjahrgänge an die Informationstage schickte, stieg die Zahl der Anmeldungen aus diesem Kanton um mehr als das Doppelte auf rund 650.

Wie ist dieser Interessensschwund zu erklären? Hat die Information an den Gymnasien nicht geklappt, liegen die Infotage einfach ungünstig oder zeichnet sich gar eine Technikmüdigkeit unter den Maturanden ab, die Hochschulen wie die ETH weniger attraktiv erscheinen lassen?

Der zuständige Mann im Rektorat, Martino Luginbühl, gegenüber ETH Life: „Tatsache ist, dass sich immer mehr Bildungsinstitutionen bereits in den Gymnasien als Alternativen zu Uni und ETH anbieten. Das kann einen Ueberfütterungseffekt zur Folge haben.“ Zudem komme es sehr stark darauf an, wie das Informationsangebot der ETH an den Gymnasien unter die Schülerinnen und Schüler gebracht werde. Da gebe es aktivere und weniger aktive Schulen.

Wie auch immer: Aus dem Rückgang bei den Anmeldungen für die beiden Infoveranstaltungen bereits auf einen Interessensschwund an einem ETH-Studium zu schliessen, wäre fahrlässig. Im Gegenteil: Die provisorischen Zahlen für die Studienanmeldungen diesen Herbst sprechen eine deutliche Sprache: mit total 2286 Anmeldungen wollen gegenüber dem Vorjahr rund 17 Prozent mehr junge Leute ein Studium an der ETH beginnen. Angesichts der doppelten Maturitätsjahrgänge in einzelnen Kantonen war man von einem Plus von 8 Prozent ausgegangen.