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Rubrik: News Empfang der Gönner im Archiv für Zeitgeschichte Die Geschichte sichern |
Published: 26.06.2006 06:00 Modified: 25.06.2006 20:23 |
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(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) Das Archiv für Zeitgeschichte (AfZ) der ETH leistet unverzichtbare Arbeit (1) . Dieser Ansicht sind auch René und Susanne Braginsky. Der Financier und seine Gattin, die den Serenada Verlag leitet, liessen darum der neu gegründeten Stiftung Archiv für Zeitgeschichte zum Jubiläumsjahr der ETH 2 Millionen Franken zukommen. Die Stiftung Jüdische Zeitgeschichte an der ETH Zürich zur Sicherung und Erschliessung historischer Quellen in der Schweiz spendete ihrerseits 700'000 Franken. Mit diesem Geld konnte im vergangenen April die Liegenschaft Hirschengraben 62 erworben werden, was gleichzeitig die langfristige Sicherung des Archivs bedeutet. Am letzten Donnerstag empfing die ETH-Schulleitung René und Susanne Braginsky zusammen mit weiteren Gönnern im Archiv. In seinen Dankesworten wies ETH-Präsident Ernst Hafen erneut darauf hin, dass er die kulturellen Leistungen, wie sie die Graphische Sammlung, die Bibliothek Oechslin oder eben das Archiv für Zeitgeschichte erbringen, als ein Merkmal erachtet, das die ETH von anderen Spitzenhochschulen unterscheide. Da es aber trotzdem nicht einfach sei, Bundesgelder für diese Einrichtungen zu erhalten, sei man hier speziell froh um die Unterstützung durch Private. Hafen erachtet es als wichtig für die Zukunft, dass das im Archiv gehütete und immer wieder erweiterte Wissen über die Geschichte in die Curricula der ETH-Studierenden einfliesst. In ihren Ansprachen skizzierten Klaus Urner, Leiter des AfZ, und sein Stellvertreter, Daniel Nerlich, die Geschichte und Funktion des Archivs. Urner berichtete, dass seine Institution bereits früher kräftigen Support von aussen erfuhr. Namentlich erwähnte er beispielsweise Rolf Bloch und Branco Weiss. Dass ein Archiv keine verstaubte Institution sein muss, demonstrierte Daniel Nerlich. So war das AfZ schon früh bemüht, möglichst viel von seinem Fundus über das Internet zur Verfügung zu stellen, eine Dienstleistung, die auch rege benutzt wird (2) . Nachdem eine Dankestafel für René und Susanne Braginsky enthüllt worden war, erhielt das Paar als kleines Geschenk ein Buch, in dem auch Kulturgut des AfZ fotografisch inszeniert ist. Anschliessend wandte sich der grosszügige Spender selbst an die Anwesenden. Sein Engagement versteht er als Beitrag zur Zivilgesellschaft. Wenn die öffentliche Hand gewisse Aufgaben vernachlässige, sei privates Handeln erforderlich. Braginsky zeigte sich besorgt über das mangelnde Geschichtsbewusstsein in der heutigen Zeit. Verdrängen sei im Trend, was unter anderem dazu führe, dass aktuelle Leistungen überschätzt würden. Dem AfZ, das auch ein Forschungszentrum wider das Vergessen ist, will Braginsky mit seiner Unterstützung eine langfristige, tragfähige Basis bieten.
Footnotes:
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