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Rubrik: News Zwei Preise für ETH Spinoff Arktis Radiation Detectors Erfolgreich durchleuchten |
Published: 22.06.2007 06:00 Modified: 22.06.2007 14:17 |
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Isabelle Herold
Gleich zwei Preise durften die Jungunternehmer des ETH Spinoffs „Arktis Radiation Detectors“ (1) diesen Dienstag entgegennehmen: Am Mittag erzielten sie den zweiten Rang am Prix du Jeune Entrepreneur, der alljährlich von den Aussenhandelsräten Frankreichs in der Schweiz verliehen wird, am frühen Abend wurden sie zudem mit dem Pionierpreis Technopark der Zürcher Kantonalbank ausgezeichnet. Wissenschaftliche TerrorismusbekämpfungArktis Radiation Detectors arbeitet an der Entwicklung eines Detektors für radioaktive Substanzen, der grosses Frachtgut in Containern, Lastwagen oder Eisenbahnwaggons auf gefährliches Material hin überprüfen soll. Zwar bestehen heute bereits derartige Detektoren, doch die Firmengründer orten grosses Optimierungspotential. Ihre Forschung zielt darauf ab, die Messungen zu präzisieren und somit die Anzahl Fehlalarme zu reduzieren. Das führt zu massiven Einsparungen an Zeit und Geld sowie erhöhter Sicherheit. Der internationale Containerhandel, der derzeit Hochkonjunktur erlebt, könnte durch Terroristen missbraucht werden, was fatale Folgen hätte. Mit seiner Technologie will Artkis dieser Gefahr Einhalt gebieten. Die Motivation der jungen Unternehmer beruht nicht zuletzt auf dem Wunsch aufzuzeigen, wie aus der Grundlagenforschung heraus Resultate mit hohem gesellschaftlichem Nutzen entstehen können. Hinter dem Namen Arktis Radiation Detectors stehen drei junge Menschen: Giovanna Davatz und Rico Chandra, beide ETH-Physiker am Institut für Teilchenphysik sowie der Betriebsökonom Mario Vögeli. Letzterer ist derzeit vor allem mit der formellen Firmengründung beschäftigt, die im Laufe der nächsten Wochen erfolgen soll. Doppelt preisgekröntEs war Giovanna Davatz, die das Projekt einreichte und Anfang Juni vor der Jury des Prix du Jeune Entrepreneur präsentierte. Da sie zur Zeit der Preisübergabe an einem zehntägigen Intensivkurs der staatlichen Förderagentur KTI in Boston weilte, nahm Rico Chandra den Preis stellvertretend in Bern entgegen (Bild). Auch der dritte Geschäftspartner war in Arktis-Mission unterwegs: Mario Vögeli bereitete in Zürich die Übergabe des ZKB Pionierpreis Technopark vor, die am Abend desselben Tages stattfand. Mit diesem von der Zürcher Kantonalbank gesponserten Preis wird jedes Jahr ein technisches Projekt ausgezeichnet, das durch Innovationskraft und Marktnähe überzeugt. Die Preissumme von 31’415.92 Franken resultiert aus der zehntausendfachen Multiplikation der Zahl "pi". Die Liste der Preiserfolge des jungen Unternehmens ist jedoch noch länger: Arktis Radiation Detectors ging 2006 als Sieger aus dem von der ETH Zürich und der Firma Mc Kinsey organisierten Businesswettbewerb Venture hervor. Das Preisgeld in der Höhe von 60'000 Franken sowie das durch den Wettbewerb entstandene Echo gaben dem Vorhaben den ersten entscheidenden Schub. Mit Unterstützung durch die KTI und durch die ETH Zürich ist nun auch die mittelfristige Zukunft des Projekts gesichert. In dieser Zeit werden Detektor-Prototypen entwickelt und untersucht. „Die grösste Herausforderung besteht nun darin zu beweisen, dass die Technologie nicht nur im Labor funktioniert“, so Chandra. Um den Einzug ins Finale des Prix du Jeune Entrepreneur kämpften drei weitere Teams der ETH Zürich: „Celotron“ von Martin Bartholet (D-ITET), eine Firma zur Entwicklung ultrahochdrehender Antriebssysteme; „Flextron“ von Cédric Dockendorf (D-MAVT), welche ausdruckbare RFID-Tags herstellt, sowie „Djom Kossam“ von Stephan Wullschleger (D-AGRL), ein Kleintunternehmen in Mali zum Vertrieb der landeseigenen Milch.
Strahlende Sieger des diesjährigen Prix du Jeune Entrepreneur, an dem 42 Studierende teilnahmen, waren Pascal Torregrossa und Nicolas Cambolin von der ETH Lausanne. Sie sind auf dem Gebiet der regenerativen Medizin tätig und widmen sich der Wiederherstellung von beschädigtem Gewebe mit Hilfe von erwachsenen Stammzellen. Mit ihrem Unternehmen „Peaktis“ möchten sie in einem ersten Schritt ein gesamtschweizerisches Zentrum gründen, welches Dienstleistungen zuhanden von Spitälern und Kliniken erbringt, später auch eigene Produkte entwickeln. Die beiden erfolgreichen Jungunternehmer nehmen derzeit im Rahmen ihres Executive MBA an einem Kurs in den USA teil, wollten es aber nicht unterlassen, für diesen grossen Tag in die Schweiz zu fliegen.
Footnotes:
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