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Rubrik: News

Administrativuntersuchung soll Vorwürfe klären
Turbulenzen am CSCS

Published: 20.03.2006 06:00
Modified: 19.03.2006 22:24
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ETH-Präsident Ernst Hafen hat am Freitagabend beschlossen, am ETH-Hochleistungsrechenzentrum im Tessin eine Administrativuntersuchung in die Wege zu leiten. Er will damit die schweren Vorwürfe klären, die neun Mitarbeiter des CSCS gegen ihre Direktorin Marie-Christine Sawley und den Betriebsleiter Dominik Ulmer erhoben haben.



Rolf Probala (mailto:rolf.probala@sl.ethz.ch)

In einem Schreiben vom 13. März 2006 werfen die neun Mitarbeiter des CSCS der Führungscrew vor, sie habe das Hochleistungsrechenzentrum in die schwerste Krise seiner Geschichte geführt. Die Leitung habe keine klare Strategie bei der Beschaffung neuer Supercomputer und es herrsche am CSCS ein Klima des Misstrauens. Direktorin und Betriebsleiter sollten daher zurücktreten.

Am letzten Donnerstag, 16. März 2006, traf das Schreiben bei der Schulleitung ein. Am Freitag Nachmittag fand in Zürich eine ausserordentliche Sitzung des CSCS-Steuerungsausschusses mit Marie-Christine Sawley und Dominik Ulmer statt, an der auch ETH-Präsident Ernst Hafen teilnahm. Der ETH-Präsident beschloss noch gleichentags, die schweren Vorwürfe und die Situation am CSCS mittels einer Administrativuntersuchung klären zu lassen. Im Besitz des Schreibens der Mitarbeiter war am Freitag auch die Sonntagszeitung, die in ihrer Ausgabe vom Sonntag dann einen Bericht publizierte. Wer das Schreiben der Sonntagszeitung zustellte, ist unklar.

ETH im Tessin

Das CSCS wurde 1991 in Manno bei Lugano eröffnet. Dass das nationale Rechenzentrum der ETH Zürich im Tessin zu stehen kam, geht auf die Initiative des früheren Bundesrates Flavio Cotti zurück. In den 15 Jahren seiner Geschichte durchlief das CSCS eine ganze Reihe von Krisen. Immer mal wieder eskalierten Meinungsverschiedenheiten zwischen der Leitung und einem Teil der Belegschaft zu öffentlich ausgetragenen Konflikten, die dann zumeist mit der Demission der Direktion endeten.

Durchlief in 15 Jahren eine Reihe von Krisen: das ETH-Hochleistungsrechenzentrum CSCS in Manno bei Lugano.

Dazu kam das latente Misstrauen vieler Tessiner Politiker, die argwöhnten, die ETH wolle das Rechenzentrum bei nächster Gelegenheit nach Zürich holen. Der Amtsantritt von Marie-Christine Sawley im Juli 2003 signalisierte einen Neustart. Die junge Direktorin erhielt viel Goodwill. Sie formulierte eine Strategie, um das CSCS neu zu positionieren. Unterstützt wurde sie dabei von den Mitarbeitenden des CSCS, der Schulleitung und von einem Steuerungsausschuss, dem mit ETH-Ratsmitgied Monica Duca-Widmer auch eine wichtige Persönlichkeit aus dem Tessin angehört. Die Verbindungen zwischen dem CSCS und der Tessiner Universität in Lugano wurden ausgebaut. So verhandelt die ETH mit dem Kanton Tessin über den Wechsel des CSCS von Manno auf den Campus der USI.

Auch in verschiedenen anderen Gebieten arbeiten die ETH und die Universitą della Svizzera Italiana sehr gut zusammen. In den letzten Jahren hat die ETH Zürich zudem einiges unternommen, um die Position des CSCS im Tessin und in der Schweiz zu stärken. Es ist daher zu wünschen, dass die Hintergründe des jüngsten Eklats am CSCS rasch geklärt werden und nicht wieder die alten Muster zu spielen beginnen.


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