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Rubrik: News

Ingenieur-Ausbildung unter der Lupe
Vernetzt zur globalen Kompetenz

Published: 16.11.2006 06:00
Modified: 15.11.2006 16:45
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(ga (mailto:gabrielle.attinger@cc.ethz.ch) ) Acht Universitäten von drei Kontinenten, darunter die ETH Zürich, haben auf Einladung des Autozulieferanten Continental eine gemeinsame Studie über die Anforderungen an die Ingenieursausbildung für den globalen Markt verfasst. „In Search of Global Engineering Excellence“(1) lautet ihr Titel. Gesucht wurden Kriterien für das bestmögliche globale Ingenieurswesen. Am vergangen Freitag, dem 10. November, wurde die Studie im Kloster Eberbach bei Frankfurt den Medien vorgestellt.

Weltweites Interesse

Über 60 Medienvertreter aus der ganzen Welt seien dafür angereist, berichtete Anders Hagström, Verantwortlicher für das Hochschulmarketing im Rektorat, der die Beteiligung der ETH an der Studie koordinierte. Geleitet wurde die ETH-Beteiligung von Professor Bernhard Plattner, dem Prorektor für das Bachelor/Master-Studium. An der Studie machten neben der ETH Zürich das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und das Georgia Institute of Technology, USA, die Escola Politécnica da Universidade de São Paulo, Brasilien, die University of Tokyo, Japan, sowie die Shanghai Jiao Tong University und die Tsinghua University of Bejing, China, mit. Die Leitung hatte die Technische Universität Darmstadt inne. Von der Continental AG stammte die Idee zur Studie, und der Konzern finanzierte die Arbeit der acht Hochschulen sowie sämtliche Treffen der Beteiligten. Laut Hagström gab Continental dafür insgesamt eine Summe in hohem sechsstelligem Bereich aus.

Auf dem richtigen Weg

Die Resultate der Studie wurden in vier Empfehlungen formuliert: Die globale Kompetenz soll zu einer Schlüsselqualifikation zukünftiger Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurswissenschaften werden. Ausserdem muss die Mobilität von Ingenieursstudierenden, Forschenden und Fachleuten Priorität bekommen. Partnerschaften zur Industrie sollen vermehrt gepflegt werden, damit die Anforderungen der Praxis in die Ausbildung mit einbezogen werden können. Und schliesslich hielt man fest, dass Forschung zur Entwicklung der Ingenieurausbildung im globalen Kontext dringend erforderlich ist.

Diese Erkenntnisse sind nicht alle neu. Tatsächlich hätten etwa die US-amerikanischen Hochschulen bei der Studie auf aktuelle Daten von bereits erfolgten Studien in diesem Bereich zurückgreifen können, weiss Hagström. Neu daran sei, dass die Ergebnisse auf globaler Ebene erfolgen – „und die Erkenntnis, dass alle mit denselben Problemen konfrontiert sind.“

Aufholbedarf bei der Mobilität

Wie dringend die angestrebten Massnahmen in der Ingenieursausbildung sind, zeigt die Tatsache, dass die Initiative zur „Global Engineering Excellence“ von einem Industriekonzern aus kommt. Tatsächlich hat Continental in den neuen Märkten, zum Beispiel in Asien, Probleme damit, Schlüsselstellen zu besetzen, weil die benötigten Fachleute schlecht auf globale Ansprüche vorbereitet sind. Vor allem europäische Ingenieure sind noch zu wenig bereit, in anderen Weltgegenden zu arbeiten und sich auf fremde Kulturen einzulassen. Auch an der ETH absolvieren nur 25-30% der Studierenden einen Auslandaufenthalt im Rahmen ihres Studiums.

Professor Reiner Anderl, Vizepräsident der TU Darmstadt, präsentiert die Studie. (BIld: www.global-engineering-excellence.org)

Footnotes:
(1 Website von Continental: www.global-engineering-excellence.org


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