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Rubrik: News ETH unterzeichnet „Berliner Erklärung“ Statement für freien Zugang |
Published: 06.03.2006 06:00 Modified: 06.03.2006 09:35 |
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(nst (mailto:norbert.staub@sl.ethz.ch) ) Die Open-Access-Bewegung gewinnt in der Schweiz weiter an Dynamik. Die ETH Zürich hat sich am 1. März mit der Unterschrift von Rektor Konrad Osterwalder den Mitgliedern der „Berliner Erklärung“ angeschlossen. Bereits im Januar hatten sich mit ihrer Unterschrift die wichtigsten akademischen Organisationen des Landes dafür ausgesprochen, den unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen voranzutreiben. (1) Im Dezember 2004 hatte als erste Schweizer Hochschule die Universität Zürich diesen Schritt getan. Konkrete Ausgestaltung folgtDer Berliner Erklärung sind bis heute weltweit rund 150 wissenschaftliche Institutionen, Organisationen und Bibliotheken beigetreten. Bei Open Access kommen prinzipiell die Autoren für die Kosten der Publikation auf - beziehungsweise die Institutionen, die sie vertreten. Im Gegenzug sind die publizierten Resultate im Netz frei verfügbar. Beispiele für Open-Access-Zeitschriften sind diejenigen der von Wissenschaftlern gegründeten Non-Profit-Organisaton "Public Library of Science" (PLoS, (2) ) oder des Verlags BioMed Central. Sie sei zunächst „ein politisches Statement, dass auch die ETH Zürich den offenen und freien Zugang zu wissenschaftlicher Information unterstützt und propagiert“, begründet ETH-Bibliotheksdirektor Wolfram Neubauer die Unterzeichnung der Erklärung. Darüber hinaus wolle man nun an der ETH bis zum Sommer dieses Jahres die Verfahrensweisen für den konkreten Umgang mit dem Thema ausgestalten, „also beispielsweise Empfehlungen an die Wissenschaftler oder die Unterstützung von Open-Access-Titeln.“ Die Unterstützung der Bewegung sei insofern auch ein Symbol für den Einstieg in eine schulweite Diskussion. Langfristig Abkehr von kommerziellen VerlagenOpen Access sei primär nicht gegen die kommerziellen Verlage gerichtet, und kurzfristig dürften sich etwa für kommerzielle Verlage wie Elsevier noch keine grösseren Probleme ergeben, meint Wolfram Neubauer. Langfristig sei wohl aber mit einer Abkehr von den traditionellen Publikationswegen zu rechnen. „Der dramatische Anstieg der Zeitschriftenpreise muss mittelfristig einfach Konsequenzen haben.“ Dabei sei nicht jedem Forschenden klar, dass diese Kostenzunahme auch sie oder ihn persönlich betreffe. Denn letztlich kämen ja die Mittel für die Forschung und den Kauf von Zeitschriften aus dem gleichen Topf. Für die Forschenden, so der ETH-Bibliotheksdirektor weiter, würde Open Access dann interessant, wenn solche Journale mit kommerziellen Produkten vergleichbare Rankings bekommen. References:
Footnotes:
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