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Rubrik: News

Supraleitender Magnet des CERN
Volle Feldstärke erreicht

Published: 19.09.2006 06:00
Modified: 19.09.2006 09:45
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(per (mailto:peter.rueegg@cc.ethz.ch) ) Die grösste supraleitende Magnetspule der Welt im CERN bei Genf hat Mitte September ihre volle Feldstärke erreicht: vier Tesla. Damit ist das Feld, dass diese Magnetspule der Superlative erzeugt, 100'000 Mal grösser als das Erdmagnetfeld. Dies teilte das CERN letzte Woche in einer Medienmitteilung mit.

Der Magnet wiegt 10'000 Tonnen, hat einen Durchmesser von sechs Metern und ist 13 Meter lang. Er speichert 2,5 Gigajoule Energie, was reichen würde, um 18 Tonnen Gold zu schmelzen. Der Koloss ist Teil des Compact Muon Solenoid-Detektors (CMS), der dazu gebraucht wird, Bruchstücke von Protonen nach Kollisionen zu erkennen. Forscherinnen und Forscher um ETH-Professorin Felicitas Pauss vom Institut für Teilchenphysik sind in einer internationalen Zusammenarbeit für die Entwicklung und den Bau der Spule verantwortlich. In zehn Jahren Forschungsarbeit haben die Wissenschaftler unter anderem das supraleitende Magnetkabel angefertigt. (1) , (2)

Extreme Temperaturen, extremes Material

Das war eine grosse Herausforderung. Das Kabel für die Spule besteht aus einer Niob-Titan-Legierung und ist in hochreines Aluminium eingebettet, damit es die Stromstärke von 20'000 Ampere und die extrem niedrige Temperatur von minus 269 Grad Celsius aushalten kann. Jedes der total 20 Kabel ist 2,5 Kilometer lang. 1996 wurde der Bau des Supermagnets bewilligt, 1998 wurde damit begonnen. Allein das Aufwickeln des Kabels auf die fünf Module des Magnets dauerte fünf Jahre.

Der Teilchendetektor CMS, zu dem der Magnet gehört, soll im November 2007 in Betrieb gehen. Physiker, die am CERN arbeiten, suchen damit Antworten für fundamentale naturwissenschaftliche Fragen, zum Beispiel weshalb Teilchen Masse haben und woraus die bisher unerforschten 96 Prozent des Universums bestehen.

Ansicht des CMS-Detektors, in dessen Inneren der Supermagnet verborgen ist. (Bild: CERN, Genf)

Footnotes:
(1 vgl. ETH Life-Artikel "Den Urknall simulieren": www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/cms05.html
(2 vgl. ETH Life-artikel " Dem Higgs-Teilchen auf der Spur": www.ethlife.ethz.ch/articles/news/cms_cern.html


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